Witzke und Mertens nach Hause: Rückreise der coronainfizierten DHB-Spieler beginnt

Zehn Spieler nach Hause: Rückreise der coronainfizierten DHB-Spieler beginnt
Zehn positiv getestete Spieler des DHB-Teams reisten am Sonntag bereits aus Bratislava ab.
Bratislava (SID) - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft wird ihr letztes EM-Hauptrundenspiel gegen Russland am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) definitiv ohne zehn der zwölf Spieler bestreiten, die sich im Laufe des Turniers mit dem Coronavirus infiziert hatten. Die positiv getesteten Luca Witzke und Lukas Mertens reisten am Sonntag ebenso ab wie Christoph Steinert, Till Klimpke, Djibril M'Bengue und Sebastian Firnhaber.
Wie DHB-Sportvorstand Axel Kromer nach dem Schweden-Spiel (21:25) mitteilte, werden am Montag vier weitere Nationalspieler das deutsche EM-Quartier in Bratislava verlassen. "Zwei Kandidaten werden noch hier bleiben, bei denen wir noch die Hoffnung haben, dass sie vielleicht gegen Russland auflaufen können", sagte Kromer.
Noch am Freitag hatte Bundestrainer Alfred Gislason die Hoffnung auf eine Rückkehr einiger der positiv getesteten Spieler geäußert. Doch das Comeback von Hendrik Wagner, der nach zwei negativen PCR-Tests als erster DHB-Akteur die Corona-Isolation verlassen durfte und am Sonntagabend kurzfristig sein EM-Debüt gab, lief nicht wie gewünscht.
"Hendrik wollte unbedingt spielen. Nach drei Minuten kam er aber raus und sagte, ich bekomme keine Luft mehr. Es ist zu viel Risiko", sagte Gislason: "Auch wenn sich andere Spieler freitesten, glaube ich nicht, dass ich einen von ihnen in den Kader hole."
Insgesamt gab es bislang 13 Coronafälle im deutschen Team, darunter sind etliche Leistungsträger wie Torhüter Andreas Wolff, die Rückraumspieler Julius Kühn und Kai Häfner sowie Rechtsaußen Timo Kastening. "Wir alle hätten uns etwas anderes für dieses Turnier vorgestellt, haben uns aber im Vorfeld natürlich auch auf Rückreisen von Infizierten vorbereitet", sagte Kromer: "Wir wünschen allen möglichst milde Verläufe und eine schnelle Rückkehr zu hundertprozentiger Fitness."
Die Rückreise sei auch forciert worden, weil für das Gros der positiv getesteten Spieler die Chancen auf einen Wiedereinstieg ins Turnier schwinden. Nach zwei negativen PCR-Tests wäre zudem eine medizinische Freigabe notwendig. Diese würde auf Basis einer sportmedizinischen und kardiologischen Untersuchung im Uniklinikum Wien erfolgen.