Leichtathletik: Coe will "eigene Entscheidungen treffen und Kompromisse eingehen"

Leichtathletik: Coe will "eigene Entscheidungen treffen und Kompromisse eingehen"
Neu Delhi (SID) - Sebastian Coe, Chef des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, vermutet, dass sich einige Sportverbände gegen die strikten Regularien zur Eindämmung der weltweiten Coronakrise auflehnen könnten. "Wir müssen uns daran halten, was die Regierungen, die WHO und die lokalen Behörden sagen, aber wir müssen auch eigene Entscheidungen treffen und vorsichtige Kompromisse eingehen", sagte Coe dem indischen TV-Sender WION.
"Es könnte aber ein Moment kommen, an dem ein Sport entscheidet, dass er bereit ist, Events zu veranstalten - auch ohne die Bestätigung dieser Behörden", führte der 63-Jährige aus: "Wir müssen respektvoll sein, aber gleichzeitig müssen wir Entscheidungen treffen, die im Interesse unseres Sports und der Athleten sind."
Aufgrund der Coronakrise ist auch die Leichtathletik zum Stillstand gekommen. Die Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 hat zur Verlegung der Leichtathletik-WM ins Jahr 2022 geführt und kostet viel Geld. Coe hofft, dass diese neuen Termine eingehalten werden können. "Wir möchten unseren Athleten Klarheit über ihren Kalender geben. Spekulationen von Medizinern und Wissenschaftlern helfen uns nicht weiter", so der Brite.
Derzeit sieht der Kalender vor, dass die Diamond League im August beginnt und im Oktober endet - höchstwahrscheinlich mit Wettkämpfen ohne Zuschauer vor Ort. Wieder in den Wettkampf zurückzukehren, sei für die Sportler immens wichtig, sagte Coe, der gleichzeitig einräumte, dass man möglicherweise nicht an den gewohnten Abläufen festhalten könnte: "Bei der Staffel etwa könnte der Wechsel eine Infektionsgefahr bedeuten, aber wir werden Wege finden, das zu organisieren."