Brescia Calcio trennt sich von Trainer Corini

Balotelli rassistisch beleidigt: Brescia unterstützt Stürmerstar - Trainer muss gehen
Köln (SID) - Nachdem der frühere italienische Fußball-Nationalspieler Mario Balotelli erneut Opfer rassistischer Beleidigungen geworden ist, erhielt der Angreifer Unterstützung von seinem Klub Brescia Calcio. In einer Presseerklärung attackierte der lombardische Verein das Verhalten einiger Tifosi des Rivalen Hellas Verona, die beim Serie-A-Spiel am Sonntag (1:2) ein "unwürdiges Verhalten" an den Tag gelegt hätten.
Brescia kritisierte auch den Trainer von Hellas, Ivan Juric, der versucht habe, das Verhalten der Fans zu leugnen oder herunterzuspielen. "Heute ist nichts passiert. Keine rassistischen Gesänge, überhaupt nichts", sagte er bei Sky Sport Italia: "Rassistischer Missbrauch stößt mich ab, ich werde ständig als dreckiger Zigeuner bezeichnet. Aber heute gab es nichts, nicht einmal ein bisschen, nichts. Etwas anderes zu sagen, ist eine Lüge."
Brescia hielt in der Presseerklärung dagegen. "Brescia Calcio gibt seiner Empörung Ausdruck, dass sich heute noch Vorfälle dieser Art ereignen. Fußball gehört allen, und alle Spieler verdienen denselben Respekt", schrieb der Klub.
Balotelli hatte nach einer Stunde Spielzeit aufgrund der rassistischen Auswüchse damit gedroht, das Spielfeld zu verlassen. Balotelli nahm den Ball in die Hand und schoss ihn in den Block der Verona-Fans. Wütend zeigte er auf seine Ohren - ein Zeichen, dass er Beleidigendes gehört hatte. Seine Teamkollegen sowie einige Verona-Spieler versuchten, ihn zu beruhigen. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen und schließlich mit Balotelli aus dem Platz fortgesetzt.
Brescia hatte außerdem die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt gezogen und sich von Trainer Eugenio Corini getrennt. Brescia kassierte in den vergangenen sechs Spielen fünf Niederlagen und steht in der Serie A auf einem Abstiegsplatz. Corini (49) hatte seit Sommer 2018 auf der Trainerbank gesessen, laut Medienberichten soll er durch den Uruguayer Diego Lopez (45) ersetzt werden. Corini ist der fünfte Serie-A-Trainer, der seit Beginn der Saison ersetzt wird.