Familie sucht Garrinchas sterbliche Überreste
Familie sucht Garrinchas sterbliche Überreste
Rio de Janeiro (SID) - Die sterblichen Überreste der brasilianischen Fußball-Legende Garrincha sind möglicherweise verschwunden. Nach Angaben der Familie des zweimaligen Weltmeisters existieren zwei etwa 200 Meter voneinander entfernte Grabstellen, die mit seinem Namen markiert sind. Ob sich Garrincha an einem der beiden Orte befindet, ist unklar.
"Das hat mein Vater nicht verdient", wird Garrinchas Tochter Rosangela Santos in der Zeitung "O Globo" zitiert. Möglicherweise seien die Gebeine bei einer Exhumierung vor zehn Jahren verloren gegangen.
Garrincha war 1983 im Alter von nur 49 Jahren gestorben. Nach Angaben seines Cousins Joao Rogoginsky war das Grab vor zehn Jahren geöffnet worden, als ein weiteres Familienmitglied starb. Garrinchas Überreste seien dabei in einem Wandgrab aufgebahrt worden. Die Familie habe anschließend aber keine Unterlagen über die Exhumierung erhalten, so Rogoginsky.
Nach Angaben der Friedhofsverwaltung in Mage gibt es "keine Gewissheit, dass er in dem Grab beerdigt ist. Wir haben Informationen, dass der Körper exhumiert wurde, aber es gibt kein Dokument, das dies beweist." Der lokale Bürgermeister Rafael Tubarao hat eine erneute Öffnung des Grabes vorgeschlagen, um mit einen DNA-Test zu klären, wessen Überreste dort liegen.
Manoel Francisco dos Santos, genannt Garrincha, war zwischen 1955 und 1966 zwar "nur" auf 50 Länderspiele gekommen, gilt bei den Brasilianern aber als Mann des Volkes und ist ähnlich bliebt wie Pele. Seinen Spitznamen verdankte der Weltmeister von 1958 und 1962 dem gleichnamigen Urwaldvogel wegen des wackelnden Gangs - sein linkes Bein war sechs Zentimeter kürzer als das rechte.