Neves sorgt sich um Regenbogen-Flitzer
Portugals Ruben Neves (25) sorgt sich um den WM-Flitzer, der in Katar mit einer Regenbogenflagge auf den Platz gestürmt war.
Lusail (SID) - Portugals Ruben Neves (25) sorgt sich um den WM-Flitzer, der in Katar mit einer Regenbogenflagge auf den Platz gestürmt war und damit ein Zeichen für die Menschenrechte gesetzt hat. "Ich hoffe, dem Jungen passiert nichts. Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt hat sie verstanden", sagte Neves nach dem 2:0 (0:0) gegen Uruguay.
In der Mixed Zone im Lusail-Stadion auf das Thema angesprochen, wurde Neves von einem Mitarbeiter des Weltverbandes FIFA etwas ins Ohr geflüstert.
Der Flitzer war während der zweiten Halbzeit auf das Spielfeld gerannt und befand sich etwa 30 Sekunden auf dem Rasen, bevor er von Sicherheitsleuten abgeführt wurde. Neben der Regenbogenflagge trug der Mann ein T-Shirt mit dem Schriftzug "Save Ukraine" ("Rettet die Ukraine") auf der Vorderseite und "Respect for Iranian Woman" ("Respekt für iranische Frauen") auf dem Rücken.
Die TV-Zuschauer bekamen von der Szene wenig zu sehen, sie wurde so gut es geht aus dem Weltbild herausgehalten. Der Flitzer war nur kurz zu sehen, anschließend der Schiedsrichter mit der Flagge in der Hand.
Das Turnier in Katar ist vor allem wegen der Lage der Menschenrechte in dem Golfemirat das umstrittenste in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften. Unter anderem ist Homosexualität in Katar unter Strafe gestellt.
Die Kapitäne von sieben europäischen Mannschaften um DFB-Spielführer Manuel Neuer hatten beabsichtigt, bunte "One Love"-Armbinden gegen Diskriminierung während des Turniers zu tragen. Nach der Androhung von Sanktionen durch die FIFA sahen die nationalen Verbände jedoch davon ab.
Mehrere Fans beschwerten sich zu Beginn der WM, sie seien aufgefordert worden, Kleidung mit Regenbogenfarben in den Stadien auszuziehen. Mittlerweile sind Regenbogen-Symbole auf den Zuschauerrängen erlaubt.