Die Streif in Kitzbühel: Zahlen, Fakten, Anekdoten
Kitzbühel (SID) - Die Streif vom Hahnenkamm in Kitzbühel gilt als ultimative Herausforderung im Ski-Rennsport. Der SID stellt Zahlen, Fakten und Anekdoten zu einem außergewöhnlichen Rennen zusammen:
AUSFALL: Sechsmal musste das Abfahrtsrennen vom Hahnenkamm wegen Schneemangels abgesagt werden, zuletzt 2007. Dreimal (1964, 1988, 1999) fand gar kein Rennen statt.
BAUER: Benannt ist die Streif nach jenem Bauern, der dort einst die Alm bewirtschaftete. Allerdings hieß der gute Mann Straiff.
BYGGMARK: 2007 fiel die Abfahrt wetterbedingt aus. Dafür führten zwei Slaloms ins Abfahrtsziel. Beide Male gewann Jens Byggmark (Schweden).
DUELL: 1987 siegte in der Kombination Pirmin Zurbriggen (Schweiz) vor Andreas Wenzel (Liechtenstein). Sie waren die einzigen Starter.
FERSTL: Josef "Sepp" Ferstl war der letzte deutsche Sieger auf der Streif. Er gewann 1978 (zeitgleich mit Josef "Sepp" Walcher) und 1979. Sein Sohn Josef "Pepi" Ferstl ist in Kitzbühel zum fünften Mal dabei.
FRAUEN: Auch Damen durften früher auf die Streif. Zum letzten Mal allerdings 1961. Es gewann Traudl Hecher (Österreich).
GEFÄLLE: Der Streckenabschnitt "Mausefalle" gleich nach dem Start hat ein Gefälle von maximal 86 Prozent, der Zielhang maximal 63 Prozent.
GONDEL: Jeder Sieger in Kitzbühel - nicht nur in der Abfahrt - wird in weißer Schrift auf einer der roten Gondeln der Hahnenkammbahn verewigt.
KITZBÜHEL: Die "Gamsstadt" hat übrigens 8300 Einwohner (inklusive der Zweitwohnungsbesitzer aus München) sowie 9000 Gästebetten (inklusive Nachbargemeinden). Der Skiclub Kitzbühel hat 8700 Mitglieder.
LÄNGE: Die Streif ist 3312 m lang. In den Anfangsjahren der Hahnenkammrennen war sie gut ein Drittel länger (4500 m).
PREISGELD: Insgesamt werden für die drei Wettbewerbe 550.000 Euro ausgeschüttet. Die Sieger von Abfahrt und Slalom erhalten jeweils 74.000 Euro, der Erstplatzierte im Super-G bekommt 55.000.
PREMIERE: Der erste Sieger auf der Streif war der Kitzbüheler Thaddäus Schwabl. Er benötigte 1937 auf Holzskiern 3:35,1 Minuten.
REKORDZEIT: Schnellster auf der Streif ist seit 1997 der Österreicher Fritz Strobl. Der Olympiasieger von 2002 benötigte 1:51,57 Minuten (Schnitt: 106,5 km/h)
SCHALLMAUER: 1951 blieb Christian Pravda aus Kitzbühel als erster auf der Streif unter drei Minuten, seine Zeit: 2:57,0.
SCHNITT: Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag in den 1960er-Jahren bei etwa 88 km/h. Heutzutage sind es bis zu 106,5 km/h.
SICHERHEIT: Um die Läufer bei Stürzen abzufangen, sind entlang der Strecke gut 9,7 km Netze auf 5500 Stangen montiert. Hinzu kommen 12 km Zuschauerzäune.
SIEGE: Die meisten Siege auf der Streif (Abfahrt und Super-G) hat - kein Österreicher. Rekordgewinner ist der Schweizer Didier Cuche (sechs Siege).
SPAGAT: Bei seiner letzten Fahrt auf der Streif sprang Kristian Ghedina (Italien) 1997 im Spagat über den Zielsprung. Bei Tempo 138.
SPRINT: Zum 50-Jährigen gab es 1990 witterungsbedingt erstmals eine Sprint-Abfahrt in zwei Läufen. Auch 2015 musste wegen Nebels "gesprintet" werden: zweimal 50 Sekunden.
TRAUMLAUF: 2004 gewann Stephan Eberharter (Österreich). Er blieb über dem Streckenrekord (siehe: Rekordzeit), seine Fahrt aber gilt bis heute als Nonplusultra.
TEMPO: Michael Walchhofer (Österreich) erreichte 2006 im Zielhang 153 km/h. Kein Welt(cup)-Rekord, aber Spitzenwert auf der Streif.
UMSATZ: In und um Kitzbühel werden am Hahnenkamm-Wochenende rund 47 Millionen Euro umgesetzt. Die Kosten für die Organisation betragen 7,5 Millionen Euro. Den Gewinn reinvestiert der Skiclub.
ZUG: Die Österreichische Bundesbahn bietet von Freitag bis Sonntag insgesamt 70.000 Plätze für Kitzbühel-Besucher an. 300 Züge halten an diesen drei Tagen in der Stadt.
ZUSCHAUER: Zur Abfahrt am Samstag werden 45.000 Zuschauer erwartet. Für sie stehen entlang der Strecke 150 beheizte Toilettenhäuschen bereit.