Nach Missbrauchsskandal: US-Turnerinnen nicht mehr ins Karolyi-Camp
Lansing (SID) - Als Reaktion auf den Missbrauchsskandal im US-Kunstturnen hat der nationale Verband angekündigt, seine Athletinnen nicht mehr im Camp des rumänischen Trainerehepaars Bela und Marta Karolyi in Huntsville/Texas trainieren zu lassen. Dies kündigte Verbandspräsident Kerry Parry an.
Seit 2001 waren die besten US-Turnerinnen regelmäßig in der Turnschule der Karolyis auf die internationalen Saisonhöhepunkte vorbereitet worden. Stets begleitet vom ehemaligen Teamarzt Larry Nassar, der in Lansing/Michigan derzeit vor Gericht steht und dem bei einem Schuldspruch eine lebenslange Haftstrafe droht.
Karolyi, Entdecker von Turnlegende Nadia Comaneci, und seine Ehefrau hatten bereits vor wenigen Jahren ihre aktive Trainertätigkeit eingestellt, gelten aber immer noch als graue Eminenzen auf dem weitläufigen Gelände in Texas.
Die Entscheidungsfindung bei USA Gymnastics dürfte von Äußerungen der viermaligen Olympiasiegerin Simone Biles beeinflusst worden sein. Die Weltsportlerin des Jahres hatte zu Wochenbeginn in den sozialen Netzwerken geäußert, sie habe große Probleme damit, sich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio weiterhin in Huntsville auf große Wettkämpfe vorzubereiten.