Coronakrise: Freitag sieht "keine breite Gefahr für Sportverbände"

Köln (SID) - Für die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag, sind die Schäden für die Sportverbände in Deutschland durch die Coronakrise momentan überschaubar. Es sei bereits frühzeitig deutlich gemacht worden, "dass sämtliche Sportfördermittel, die den Sportverbänden für das Jahr 2020 zukommen sollten, selbstverständlich in voller Höhe und mit größtmöglicher Flexibilität zur Verfügung gestellt werden", sagte Freitag im Interview mit dem Münchner Merkur/tz (Wochenendausgabe): "Insofern sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine breite Gefahr für die Sportverbände."
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuletzt Alarm geschlagen und eine mögliche Schadenssumme in Höhe von 235 Millionen Euro für die Sportverbände genannt. Laut einer Befragung im Auftrag des DOSB seien 75 Prozent der Sportverbände gefährdet. Der Schaden im organisierten Sport könne laut DOSB zudem "mehr als eine Milliarde Euro" betragen. An den Angaben gab es allerdings Kritik.
Die Zahlen des DOSB seien "nicht auf Grundlage einer Studie entstanden, sondern vom DOSB anhand von Selbstauskünften einiger Landessportbünde und den Schätzungen weniger Vereine erstellt worden", sagte Freitag: "Völlig außen vor blieben in der Betrachtung die Sonderprogramme der Bundesländer, die bereits Millionen Euro als Soforthilfen für betroffene Vereine zur Verfügung stellen. Jüngsten Berichten zufolge sind diese längst noch nicht überall ausgeschöpft."
Freitag betonte allerdings, dass sich die Lage ändern könne, "je länger der Sportbetrieb ruht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist".