Funk nach Goldcoup in Gedanken bei Hochwasserregion Ahrweiler
Funk nach Goldcoup in Gedanken bei Hochwasserregion Ahrweiler
Slalom-Kanutin Ricarda Funk hat nach ihrem Gold-Coup bei den Olympischen Spielen in Tokio der Hochwasseropfer in ihrer Heimatregion gedacht.
Tokio (SID) - "Ich habe auch einige Male Tränen vergossen. Es ist einfach unfassbar, was da passiert ist. Ich schicke ganz viel Liebe nach Hause. Der Kreis Ahrweiler ist stark, gemeinsam schaffen wir das", sagte die Sportsoldatin.
Funk wurde in Bad Neuenahr-Ahrweiler geboren. Ihre Eltern leben noch heute im nur wenige Kilometer entfernten Bad Breisig, helfen bei den Aufräumarbeiten mit. "Wenn man im Katastrophengebiet ist, denkt man sich schon: Welchen Wert hat jetzt noch eine olympischen Medaille", sagte Funks Vater Thorsten in der ARD: "Aber in diesem ganzen Schutt und Dreck glänzt dieses Gold dann schon wie ein paar Sonnenstrahlen."
Die Bilder aus der Heimat beschäftigten seine Tochter. "In den letzten Wochen waren meine Gedanken schon sehr oft zu Hause. Ich fand es einfach nur schrecklich, all die Bilder zu sehen, die mich stündlich erreicht haben", führte die 29-Jährige aus, die mittlerweile in Augsburg lebt und trainiert.
Auch die Strecke in Sinzig, auf der die erste deutsche Goldmedaillengewinnerin von Tokio das paddeln gelernt hat, sei komplett zerstört. "Das ist supertraurig, da bin ich aufgewachsen und dort hat alles angefangen", sagte Funk: "Es tut im Herzen weh, die Heimat so zu sehen. Ich bin unfassbar traurig wegen all der Menschen, die so leiden momentan."
Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hat für alle durch die Hochwasser-Katastrophe geschädigten Vereine eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Insgesamt seien die Strecken von 25 bis 30 Klubs zerstört, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko. Die Region Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz war mit am stärksten vom Hochwasser Mitte Juli betroffen.