Gleichberechtigung: Borger erwartet "Generationswechsel"
Im Kampf um die Gleichberechtigung im Spitzensport erwartet die deutsche Athletensprecherin Karla Borger einen "Generationswechsel".
Köln (SID) - Im Kampf um die Gleichberechtigung im Spitzensport erwartet die deutsche Athletensprecherin Karla Borger einen "Generationswechsel". Aktuell seien die Strukturen im Sport allerdings "noch sehr männlich geprägt", sagte die Beachvolleyballerin im SID-Interview anlässlich des Weltfrauentages am Mittwoch.
"Man sieht immer noch, wie lange es dauert, bestimmte Gedankenstränge zu verändern", so Borger, die "mehr Initiativen für gesellschaftliche Veränderungen" fordert, "um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken und zu halten". Denn: "Prinzipiell sind Frauen im Vergleich zu den Männern benachteiligt."
Als auffälligste Aspekte der Benachteiligung führte sie die Medienpräsenz und Verdienstmöglichkeiten sowie die Trainingswissenschaft auf. "Unsere Körper sind einfach anders als Männerkörper. Die Wissenschaft ist viel zu oft auf den männlichen Körper ausgelegt", sagte Borger.
Auch die Vereinbarkeit von Sport und Familienplanung sei "ein Dauerthema, bei dem bisher zu wenig getan wird". Am wichtigsten bleibe jedoch das Thema "Schutz vor Gewalt und Missbrauch".
Bei Schwangerschaften im Profisport wünscht sich Borger individuelle Lösungen. "Es ist stark abhängig von den Sportarten, wie man das regeln kann. Viele Verbände haben wenig Gelder und dadurch den Druck, Medaillen holen zu müssen", sagte sie: "Töpfe für finanzielle Unterstützung für Schwangere wären eine Option."