Protest abgewiesen: Jung bleibt Zehnter in der Vielseitigkeit
Protest abgewiesen: Jung bleibt Zehnter in der Vielseitigkeit
Der dreimalige Olympiasieger Michael Jung (Horb) bleibt nach dem Geländeritt der Vielseitigkeit Zehnter im Klassement.
Tokio (SID) - Protest abgewiesen, Goldchance dahin: Der dreimalige Olympiasieger Michael Jung (Horb) bleibt nach dem Geländeritt der Vielseitigkeit Zehnter im Klassement und liegt damit weit abgeschlagen im Kampf um die Medaillen. "Leider ist der Protest abgewiesen worden", schrieb Jung auf seinem Instagram-Account: "Ich behalte die elf Strafpunkte."
Auch für die Hoffnungen der deutschen Equipe ist es ein empfindlicher Dämpfer. Nach der Dressur war Deutschland hinter den nach wie vor führenden Briten Zweiter, nach Jungs Missgeschick liegt das Team von Bundestrainer Hans Melzer vor dem abschließenden Springen am Montag auf Rang sechs.
Jung hatte nach der Dressur geführt, doch auf seinem Wallach Chipmunk leistete er sich im Gelände auf der Halbinsel Sea Forest einen Hindernisfehler. Nach einer minimalen Berührung hatte der Sicherheitsmechanismus, das sogenannte MIM-System, ausgelöst - was Jung verwunderte. Chipmunk habe "sicher die Ecke ein bisschen berührt, aber lange nicht so, dass ich damit gerechnet hätte, dass die Stange runterfällt".
"Damit ihr mich nicht falsch versteht", schrieb Jung weiter: "Das MIM-System ist gut, wenn es einen Sturz verhindert so wie bei mir in Luhmühlen." Nun aber habe "Chip einen tollen Sprung gemacht und diese Entscheidung nicht verdient. Es ist hart, dass einem sowas bei Olympia passiert".
Die deutsche Teamleitung legte Protest ein, der nach einer Anhörung von der Ground Jury abgewiesen wurde. Es wurde demnach nachgewiesen, dass nach dem Ritt des Neuseeländers Tim Price die MIM-Clips an den Hindernissen gewechselt worden und damit bei Jungs Ritt nicht abgenutzt waren. Von einer Anrufung des FEI-Tribunals habe man "in Abstimmung mit dem Reiter und der Teamleitung mangels Erfolgsaussichten abgesehen".