Skeleton-Pilot Heraskewitsch: "Du verlierst alles"
Der ukrainische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch ist entsetzt über den Krieg in seiner Heimat.
Köln (SID) - Bei den Olympischen Spielen in Peking erregte der ukrainische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch mit seinem Appell für den Frieden großes Aufsehen, nun ist der 23-Jährige in seine vom Krieg erschütterte Heimat zurückgekehrt. "Ein schreckliches Gefühl", sagt Heraskewitsch im Gespräch mit t-online: "Du verlierst alles, was du im Leben erreicht hast, und kämpfst nur noch um das Leben deiner Liebsten und deines Landes."
In Peking hatte der Ukrainer nach der Zieldurchfahrt des dritten Laufs auf der Eisbahn von Yanqing ein selbst gebasteltes Schild mit der Aufschrift "No War in Ukraine" ("Kein Krieg in der Ukraine") in die TV-Kameras gehalten. "Wie jeder normale Mensch möchte ich keinen Krieg, ich möchte Frieden in meiner Heimat", sagte Heraskewitsch damals.
Nun hat die grausame Realität ihn eingeholt. Er habe sich für die Territorialverteidigung in der Ukraine melden wollen, aber "ich kann wegen Überfüllung nicht dorthin", sagte Heraskewitsch. Außerdem habe er keine Erfahrung in militärischen Angelegenheiten: "Ich bin kein ausgebildeter Soldat, ich bin Profisportler. Deshalb kämpfe ich an der Sportfront."
Allerdings höre der Überlebenskampf nicht an der Sportfront auf, sagte Heraskewitsch: "Wir bitten um Dinge, die für das Land notwendig sind. Wir brauchen jetzt eine Flugverbotszone über der Ukraine, denn wenn russische Terroristen Zivilisten bombardieren, wird die Flugverbotszone Tausende Leben retten."