Tischtennis: Keine deutsche Medaille - auch Winter/Wan raus

Bei den Weltmeisterschaften in Doha bleibt der DTTB erstmals seit 2015 ohne Medaille. Sabine Winter und Yuan Wan verlieren ihr Doppel-Viertelfinale.
Auch die letzte Hoffnung auf Edelmetall ist geplatzt: Das deutsche Frauen-Doppel Sabine Winter/Yuan Wan hat bei der Tischtennis-WM in Doha eine historische Medaille verpasst. Gegen die erfahrenen Vize-Europameisterinnen Sofia Polcanova (Österreich) und Bernadette Szöcs (Rumänien) verloren Winter/Wan ihr Viertelfinale mit 1:3 (7:11, 8:11, 11:4, 10:12) - der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) bleibt damit erstmals seit 2015 ohne Medaille bei einer Individual-WM.
"Es ist sehr schade. Wenn man kurz vor der Medaille steht, fängt man natürlich auch an zu träumen und man will sie haben, denn man hat nicht alle Tage die Chance dazu", sagte Winter, während ihre Kollegin Wan auch das Positive sah: "Nach ein bisschen Zeit werde ich auch realisieren, wie gut wir zusammen gespielt haben und was wir für ein Niveau haben können. Darauf bin auch stolz. Wir haben alles gegeben, aber die Gegner waren heute einfach besser."
Erstmals seit 86 Jahren hätte ein deutsches Damen-Doppel mit dem Halbfinaleinzug eine Medaille klarmachen können, ein Spiel um Bronze wird bei den Titelkämpfen nicht ausgetragen. Doch Polcanova/Szöcs waren in einer engen Partie ein wenig zu stark für das deutsche Duo.
In den entscheidenden Phasen der umkämpften Sätze zogen die erfahrenen Gegnerinnen das Tempo an. Der überzeugende Satzgewinn von Winter/Wan im dritten Durchgang war nur ein kurzer Hoffnungsschimmer. Nach einer Nervenschlacht zum Schluss verwandelten die Favoritinnen ihren vierten Matchball.
Am Donnerstag war Patrick Franziska als letzter deutscher Einzelathlet aus dem Turnier ausgeschieden, in einem engen Achtelfinale verlor er mit 3:4 gegen den Taiwanesen Yun-Ju Lin. Altstar Dimitrij Ovtcharov hatte wegen Bandscheibenproblemen im Einzel zurückgezogen. Hoffnungsträgerin Annett Kaufmann war im Fraueneinzel bereits in der zweiten Runde an der Nummer drei der Welt gescheitert. Vor Doha hatten DTTB-Aktive bei vier Einzel-Weltmeisterschaften nacheinander jeweils eine Medaille gewinnen können.
Frauen-Bundestrainerin Tamara Boros zog im Anschluss dennoch ein versöhnliches Fazit. "Ich bin zufrieden mit den Mädels. Im Einzel haben wir zwei mal gegen Japan und zwei Mal gegen China verloren. Sie sind einfach besser, ich hoffe aber, dass wird das in Zukunft besser machen", sagte die ehemalige Spielerin: "Ich bin stolz auf die Mädels, wir haben ein gutes Turnier gespielt."