Wegen Depressionen: Para-Weltmeisterin Klug beendet Karriere
Para-Weltmeisterin Clara Klug hat im Alter von 28 Jahren wegen Depressionen ihre aktive Karriere beendet.
Frankfurt am Main (SID) - Para-Weltmeisterin Clara Klug hat im Alter von 28 Jahren wegen Depressionen ihre aktive Karriere beendet. Diesen Entschluss teilte die sehbehinderte Biathlon- und Langlauf-Spezialistin am Mittwoch mit. "Mir fehlt die Kraft zum Aufstehen – und das ist eine direkte Folge meiner Depression", sagte die Münchnerin in einer Pressemitteilung des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).
Klug hatte nach mehreren schweren Stürzen die Weltmeisterschaft und die Paralympischen Winterspiele im Jahr 2022 verletzungsbedingt verpasst. Sie habe das Vertrauen in sich verloren. In ihr sei das Gefühl entstanden, einmal zu oft hingefallen zu sein, erzählte sie. Trotz drei Weltmeistertiteln und zwei dritten Plätzen bei den Paralympics 2018 habe sie schon vor den Stürzen immer gedacht, "ich mache es nicht gut genug."
Sie könne sich an "keinen Wettkampf" erinnern, "mit dem ich richtig zufrieden war", betonte Klug: "Immer dachte ich: Eigentlich habe ich nur Glück gehabt. Und muss jetzt umso mehr beweisen, dass ich das alles verdient habe." Ihre Erwartungshaltung sei mit den Erfolgen gestiegen, und im Zuge dessen seien ihre vor allem auf Alltagsbelastungen durch ihre Erblindung zurückzuführenden psychischen Probleme früherer Zeit wieder aufgeflackert.
Für Para-Sportler sei "die psychische Belastung noch mal höher als die im olympischen Leistungssport", sagte die Gesamtweltcupsiegerin im Biathlon von 2019: "Wir leben 24/7 mit unseren Einschränkungen. In der Sportwelt wird das oft übersehen." Mit ihrem Gang an die Öffentlichkeit wolle sie nun auch für mehr psychologische Sensibilität im Para-Sport werben.