Werth genervt: "Finde nicht, dass wir überbewertet wurden"

Werth genervt: "Finde nicht, dass wir überbewertet wurden"
Bei der Dressur-EM in Hagen hat Isabell Werth im Grand Prix "nur" 79,860 Prozentpunkte von den sieben Preisrichtern bekommen.
Hagen (SID) - Die Queen war not amused: "Ich finde nicht, dass wir überbewertet worden sind", sagte Isabell Werth sarkastisch. Bei der Dressur-EM in Hagen hatte die siebenmalige Olympiasiegerin mit ihrer Oldenburger Stute Weihegold im Grand Prix "nur" 79,860 Prozentpunkte von den sieben Preisrichtern bekommen, die Französin hatte sie gar nur bei 77,717 gesehen. "Man hat sich die Tür offengehalten", sagte Werth.
Sie habe nach 30 Jahren auf allerhöchstem Niveau "durchaus ein Gefühl dafür, wie eine Prüfung auszusehen hat. Das waren heute keine 83 oder 85 Prozent, aber es war ganz sicher irgendwo bei 80, 81." Dass "man vielleicht mal eine andere Mannschaft vorne haben will als immer nur die Deutschen, ist ja klar".
Auch die Bundestrainerin hatte Werth und Weihegold "über 80 gesehen", relativierte aber den aufkommenden Ärger. "Wir jammern hier auf hohem Niveau", sagte Monica Theodorescu: "79,8 ist jetzt nicht runtergewertet, es ist korrekt nach Reglement gerichtet worden." Sie unterstelle auch "wirklich niemandem, dass er herkommt mit der Idee, das oder das darf jetzt nicht mehr sein".
Trotz der zwischenzeitlichen Missstimmung hat Deutschland vor dem letzten Durchgang die Führung von Großbritannien zurückerobert. Während sich Werth mit ihren vieldiskutierten 79,8 an die Spitze der Einzelwertung setzte, patzte Carl Hester mit En Vogue mehrfach. Die drittplatzierten Dänen rückten dadurch bis auf einen Punkt an die Briten heran.
Als Schlussreiter ihrer Teams gehen Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Dalera (14.15) sowie die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Gio für Großbritannien (14.33) und Catherine Dufour mit Bohemian für Dänemark (12.48) auf das Viereck.