iNADO fordert "eindeutige und kraftvolle" Konsequenzen gegen Russland
iNADO fordert "eindeutige und kraftvolle" Konsequenzen gegen Russland
Bonn (SID) - Die iNADO, der Zusammenschluss von 68 Nationalen Anti-Doping-Agenturen, fordert vom Internationalen Olympischem Komitee (IOC) drakonische Strafen gegen Russland. Die in Bonn ansässige Organisation, der auch die deutsche NADA angehört, schrieb in einer Stellungnahme, dass sie wegen der staatlich gelenkten Dopingskandale in Russland vom IOC "klare, eindeutige und kraftvolle" Konsequenzen fordere, die den Status des IOC als "Anführer beim Schutz des sauberen Sports und der sauberen Athleten wiederherstellt".
Das hohe Maß des Fehlverhaltens Russlands müsse erkannt werden. Die Bestrafung müsse im Verhältnis zu den Tatsachen stehen. iNADO verlangte "Wiedergutmachung für den Schaden", den die Anti-Doping-Bewegung, die sauberen Athleten und das Olympia-Image erlitten hätten.
Konkrete Vorschläge für ein Strafmaß nannte iNADO nicht. Im vergangenen Jahr hatte die Organisation eine komplette Verbannung der russischen Athleten von den Olympischen Spielen in Rio gefordert. Andrea Gotzmann, stellvertretende iNADO-Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstandschefin der deutschen NADA, betonte, dass man "nicht von dieser ursprünglichen Forderung" abrücke und mit Spannung die IOC-Entscheidung erwarte. "Diese Mitteilung ist ein Weckruf, die Thematik ist hochaktuell, die beiden McLaren-Berichte haben klare, erschütternde Fakten geliefert, und die Olympischen Spiele in Pyeongchang nähern sich mit Riesenschritten", sagte Gotzmann dem SID.
Die iNADO forderte in der Mitteilung Konsequenzen für Einzelpersonen, aber auch für "verantwortliche Institutionen". Die Maßnahmen des IOC sollten auf "Abschreckung" basieren, damit sichergestellt werde, das derlei Vergehen "in Russland oder anderen Ländern nicht mehr passieren, jetzt und in Zukunft".
Zwei IOC-Kommissionen befassen sich derzeit mit den durch die Berichte des kanadischen Rechtsprofessors Richard McLaren erwiesenen Skandalen. Das IOC will im Herbst, noch vor Beginn der Wintersportsaison und rechtzeitig vor den Winterspielen in Südkorea (9. bis 25. Februar) Maßnahmen treffen.
Zuletzt hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, das IOC habe sich bereits für eine hohe Strafzahlung als einzige Maßnahme gegen Russland entschlossen. Der Dachverband, der auf eine komplette Verbannung russischer Athleten von den Spielen in Rio de Janeiro verzichtet hatte, bezeichnete dies als "reine Spekulation".