Olympia-Gipfeltreffen zur Korea-Frage hat begonnen
Lausanne (SID) - Das Gipfeltreffen des Internationalen Olympischen Komitees mit Spitzenvertretern aus Nord- und Südkorea hat am Samstagvormittag in der IOC-Zentrale in Lausanne begonnen. Diskutiert wird über die Rolle Nordkoreas bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang (9. bis 25. Februar). Die verfeindeten Staaten hatten sich bereits auf gemeinsame Aktivitäten geeinigt, unter anderem soll es ein gemeinsames Frauen-Eishockeyteam geben.
Nun soll das veranstaltende IOC bei der Sitzung unter Leitung des deutschen Präsidenten Thomas Bach seine Zustimmung geben. Diese gilt als sicher. "Heute ist ein großer Moment für die olympische Bewegung, weil der olympische Geist uns alle hier zusammengebracht hat", sagte Bach in einem Begrüßungsstatement: "Die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang 2018 haben die Tür für einen friedlichen Dialog auf der koreanischen Halbinsel geöffnet. Unser heutiges Treffen zeigt, dass der olypische Sport immer Brücken baut." Eine Entscheidung soll nach der Sitzung im olympischen Museum in Lausanne bekannt gegeben werden.
Die beiden verfeindeten Staaten hatten sich vor anderthalb Wochen in einem seltenen Termin für bilaterale Gespräche auch darauf geeinigt, bei der Eröffnungs- und Schlussfeier gemeinsam hinter einer Vereinigungsflagge ins Pyeongchang Olympic Stadium einzulaufen. Dies war bislang nur bei den Sommerspielen 2000 in Sydney und 2004 in Athen sowie letztmals bei den Winterspielen 2006 in Turin der Fall gewesen.
Der Norden will eine Delegation von etwa 550 Personen zu der Großveranstaltung in die unweit der gemeinsamen Grenze gelegene Olympiastadt entsenden, darunter Cheerleader, Musiker und eine Taekwondo-Gruppe. Sportlich qualifiziert hatten sich aus dem Norden nur die Paarläufer Ryom Tae Ok und Kim Ju Sik, alle weiteren Athleten sollen nun vom IOC eine gesonderte Starterlaubnis erhalten.