"Spüren" den Druck: Tschäge hofft auf Achter-Medaille

Das Paradeboot ruderte zuletzt den Ansprüchen hinterher. Paris soll die Wende bringen.
Ruder-Bundestrainerin Sabine Tschäge nimmt vor den Olympischen Spielen in Paris eine gewisse Erwartungshaltung für den Deutschland-Achter wahr. "Natürlich" spüre sie den Druck, sagte die 54-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie sei aber "auch realistisch. Es gab für den Deutschland-Achter in den letzten Jahrzehnten immer Wellenbewegungen mit Hochs und Tiefs". Das langjährige Paradeboot sei auch in der Vergangenheit "nicht immer vorn mit dabei" gewesen.
Das klare Ziel für die Sommerspiele sei dennoch, "dass wir um die Medaille fahren", betonte Tschäge: "Wir haben gezeigt, dass wir durchaus konkurrenzfähig sind, auch attackieren können. Wenn viele Sachen bei uns gut zusammenlaufen, dann sind wir ein ernst zu nehmender Gegner. Wir kämpfen aber noch darum, diese Konstanz herzustellen. Die Ausschläge sind noch sehr hoch." Dies liege vor allem daran, dass der Achter noch "ein junges Team" sei.
Nach der Silbermedaille von Tokio hatten sich gleich sechs Athleten verabschiedet. Der zuletzt zurückgekehrte Hannes Ocik wurde nach der misslungenen Generalprobe von Luzern kurzfristig wieder aus dem Boot genommen und von Frederik Breuer ersetzt. "Es ist ein normales Prozedere, dass bis zum Ende ausprobiert wird, weil bestimmte Sachen nicht so eintreffen, wie man das gern hätte", begründete Tschäge die Entscheidung.