Radprofi Scarponi bei Verkehrsunfall gestorben
Radprofi Scarponi bei Verkehrsunfall gestorben
Ancona (SID) - Der italienische Radprofi Michele Scarponi ist am Samstagmorgen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Sieger des Giro d'Italia 2011 prallte gegen 8.00 Uhr während einer Trainingsfahrt in seiner Heimatstadt Filottrano nahe der Adria-Küste frontal mit einem Lkw zusammen und starb noch vor der Ankunft im Krankenhaus. Das bestätigte Renato Di Rocco, Präsident des italienischen Radsportverbandes FCI. Scarponi wurde nur 37 Jahre alt.
Dem 57 Jahre alten Lkw-Fahrer wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. "Ich habe ihn nicht gesehen", erklärte der Mann. Sein Fahrzeug wurde konfisziert. An diesem Wochenende soll in Gedenken an Scarponi bei allen Radsportrennen in Italien eine Schweigeminute abgehalten werden.
"Es ist eine Tragödie für den italienischen Radsport, zu groß, um sie in Worte zu fassen", schrieb sein kasachisches Team Astana in einer Pressemitteilung: "Wir haben einen großen Champion und einen besonderen Mann verloren, der immer gelacht hat." Scarponi hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.
Scarponi hätte das Team Astana beim diesjährigen Giro anführen sollen, nachdem Kapitän Fabio Aru verletzungsbedingt abgesagt hatte. Scarponi hatte die Italien-Rundfahrt 2011 aufgrund der Dopingsperre von Alberto Contador gewonnen, zudem erreichte er drei vierte Plätze.
In der vergangenen Woche gewann er im österreichischen Innsbruck noch die erste Etappe der Tour of the Alps, die Rundfahrt beendete er am Tag vor seinem Tod als Gesamtvierter.
Im Dezember 2012 war Scarponi vom Antidoping-Gericht des italienischen Olympia-Komitees CONI für drei Monate gesperrt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro verurteilt worden. Er hatte Kontakte zu dem umstrittenen Dopingarzt Michele Ferrari gestanden. Wegen der Verbindung war er bereits zuvor von seinem damaligen Lampre-Team suspendiert worden.