Djokovic erreicht das Achtelfinale - Aus für Murray

Novak Djokovic ließ sich den schmerzenden Oberschenkel kneten und zuckte dabei zusammen - aber er trotzte einmal mehr allen Widerständen.
Melbourne (SID) - Novak Djokovic ließ sich den schmerzenden Oberschenkel kneten und zuckte dabei zusammen - aber er trotzte einmal mehr allen Widerständen. Der Tennis-Topstar aus Serbien hat bei den Australian Open den nächsten Schritt auf dem Weg zu seinem 22. Grand-Slam-Triumph geschafft. Der 35-Jährige wurde seiner Favoritenrolle gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow letztlich gerecht und setzte sich 7:6 (9:7), 6:3, 6:4 durch.
Ausgeschieden ist dagegen Marathon-Mann Andy Murray. Der dreimalige Grand-Slam-Sieger aus Schottland unterlag dem Spanier Roberto Bautista Agut 1:6, 7:6 (9:7), 3:6, 4:6. Murray hatte sich das Drittrundenduell mit einem Fünfsatz-Erfolg über 5:45 Stunden erkämpft und dabei bis nach vier Uhr morgens auf dem Platz gestanden. Dies löste Diskussionen über späte Spielzeiten bei Grand Slams aus.
"Meine Beine waren eigentlich ganz okay", sagte Murray: "Aber ich hatte Probleme mit meinem unteren Rücken. Das hat sich auf meinen Aufschlag ausgewirkt." Er sei weiter motiviert anzugreifen: "Ich kann mehr erreichen als die dritte Runde eines Slams, keine Frage."
Djokovic zeigte sich dankbar, weiter dabei zu sein und ging auf seine Probleme ein. "Körperlich ging es auf und ab", sagte er: "Die Pillen wirken zeitweise, Wärmecreme und so ein Zeug. Das funktioniert eine Zeit lang, dann nicht mehr, später wieder." Es sei "wirklich eine Achterbahnfahrt". Für ihn zähle im fortgeschrittenen Profi-Alter jede Saison.
Die körperliche Verfassung des neunmaligen Melbourne-Siegers wirft aber weiter Fragen auf. Er plagt sich schon seit Turnierbeginn mit der hartnäckigen Blessur an der Oberschenkel-Rückseite herum, aufgeben ist für den Ausnahmeathleten aus Belgrad aber keine Option. Er will Geschichte schreiben und nach Majortiteln mit dem verletzt ausgeschiedenen Grand-Slam-Rekordchampion Rafael Nadal gleichziehen.
Gegen Dimitrow bat er nach dem engen ersten Satz und auch im dritten Durchgang um medizinische Behandlungen, kurz vor dem Ende sackte der Titelfavorit zudem nach einem Ballwechsel auf den Boden. "Um ehrlich zu sein, ist es überhaupt nicht gut", hatte Djokovic nach seinem Zweitrundenerfolg gesagt. Letztendlich liege es in Gottes Händen. Djokovics nächster Gegner ist der Australier Alex de Minaur.