Kurz vor dem DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund ließ Bayerns Trainer Pep Guardiola eine Bombe platzen: Er sortierte Mario Mandžukić (r.) aus. Es war nie eine große Liebe zwischen Guardiola und dem Angreifer, der mit seinen Toren im Vorjahr einen gewaltigen Anteil am Triple hatte. Nun stehen die Zeichen endgültig auf Trennung. Verdiente Stürmer raus ohne Applaus - das hat beim Rekordmeister bereits Tradition...
Der 10. Mai 1997 ist wohl der einzige Tag, der wegen einer profanen Auswechslung im kollektiven Gedächtnis des deutschen Fußballs haften geblieben ist. Im Spiel gegen den Tabellenletzten SC Freiburg wurde Klinsmann in der 80. Minute ausgewechselt. Sichtlich empört über diese Entscheidung beschimpfte er Trainer Trapattoni und trat auf eine Werbetonne ein.
Keiner hat im Sturmzentrum der Bayern dermaßen große Spuren hinterlassen wie der Bomber der Nation Gerd Müller (l.). Anfang 1979 merkte der Rekordtorschütze der Bundesliga jedoch, dass Quote nicht vor Abschiebung schützt: Als Müller Anfang Februar gegen Eintracht Frankfurt vorzeitig ausgewechselt wurde, war für ihn das Maß voll - er bat um die sofortige Freigabe und verließ seinen Herzensklub.
Während seiner gesamten Zeit in München musste Roland Wohlfarth um seinen Stammplatz kämpfen. Ob Laudrup, Valencia oder Sternkopf - Jahr um Jahr holte der Verein neue Stürmer, weil das Vertrauen in Wohlfarth nicht das größte war, doch immer wieder setzte er sich durch. 1993 musste der 'Beständige', immerhin drittbester Bayern-Torschütze aller Zeiten, nach einer weiteren Einkaufstour die Koffer packen.
Sechs Jahre lang war Giovane Elber Publikumsliebling und Ballermann in der Bayern-Offensive - Tor des Jahres 1999 gegen Rostock und Torjäger-Kanone 2003 inklusive. Als er dann aber immer wieder auf die Bank musste, war der Samba-Fußballer gar nicht mehr gut gelaunt und suchte schließlich das Weite. Grund für die geringen Einsatzzeiten Anfang der Saison 2003/2004 war...
...die Verpflichtung von Roy Makaay. Der Niederländer knipste in 129 Spielen 78 Mal. Unvergessen bleibt dabei sein Treffer im Champions-League-Achtelfinale 2007 gegen Real Madrid nach nur 10,03 Sekunden. Doch auch seine Herrschaft im Bayern-Sturm war nach nur vier Jahren beendet. Weil der FCB nur Platz vier erreichte, machte Uli Hoeneß die Geldschatulle weit auf und verpflichtete zwei neue Angreifer - Makaay war weg.
Einer der Neuen war Luca Toni, der einschlug wie eine Bombe. Tore am Fließband, immer charmant: Die Bayern-Fans liebten den lässigen Italiener. In der furiosen Meistersaison 2007/2008 holte Toni die Torjägerkanone. Jedoch hatten die Oberen an diesem Publikumsliebling ebenso schnell den Spaß verloren. Louis van Gaal setzte nicht mehr auf den Italiener, im Sommer 2010 musste er gehen.
So wirklich geliebt wurde Mario Gomez in seinen vier Jahren bei Bayern dagegen nie - und das obwohl er immer eine starke Quote hatte und 2011 sogar Torschützenkönig wurde. Am Ende stolperte der Nationalstürmer im wahrsten Sinne des Wortes über seine vermeintlich schwächere Technik gegenüber Konkurrent Mandžukić. Kurz nach der Triple-Feier 2013 brach Gomez nach Florenz auf.
