TOR: Manuel Neuer - NOTE: 1 Neuer ist wieder 'The Wall'. Am Nationalspieler gab es kaum ein Vorbeikommen. Die langwierige Fußverletzungen der letzten Jahre? Nicht mehr spürbar! Sorgte insbesondere in der Champions League mit starken Paraden dafür, dass sein Team kaum in Bedrängnis kam. Bestwerte mit nur acht Gegentoren in der Königsklasse (in elf Spielen) und 32 Gegentoren in der Bundesliga.
Sven Ulreich - NOTE: 3 Stand nur ein einziges Mal im Mittelpunkt, als schon alles gelaufen war: Durfte beim 3:1-Erfolg über den SC Freiburg am vorletzten Spieltag das Tor hüten. Hielt sich ansonsten besonnen im Hintergrund und stellte keine Ansprüche.
Christian Früchtl: Keine Benotung möglich Die etatmäßige Nummer drei beim FC Bayern absolvierte auch 19/20 kein Pflichtspiel für die Profis, feierte dafür mit der Zweitvertretung der Münchner in der 3. Liga die Meisterschaft. Wird nun ein Jahr zum 1. FC Nürnberg ausgeliehen.
ABWEHR: David Alaba - NOTE: 1,5 Wurde von Hansi Flick von der linken Abwehrseite in die Mitte beordert. Stieg in der Position des Innenverteidigers rasend schnell zum Abwehrchef auf und spielte sich fest. Ist mit seiner Spielintelligenz aus dem zentralen Abwehrverbund derzeit nicht wegzudenken.
Jérôme Boateng - NOTE: 2,5 Der 31-Jährige wurde seinem Ruf als Stehaufmännchen mal wieder gerecht. Unter Kovac nur Randfigur, wendete sich unter Hansi Flick das Blatt. Plötzlich war der Abwehrspieler wieder gefragt und machte sich neben Alaba unverzichtbar. Allein seine häufigen Verletzungen trüben das Bild ein wenig.
Alphonso Davies - NOTE: 1,5 DER Aufsteiger der Saison. Profitierte immens vom Trainerwechsel und spielte sich unter Flick schnell auf der eigentlich ungewohnten Position als Linksverteidiger fest. Setzte seine unbändige Schnelligkeit immer wieder zielgerichtet als Waffe ein, konnte damit auch den ein oder anderen Fauxpas in der Defensive überspielen. Das Potenzial des 19-Jährigen scheint noch lange nicht ausgeschöpft.
Niklas Süle - NOTE: 3,5 Der Dauerbrenner der letzten Saison verpasste mehr als ein halbes Jahr aufgrund eines Kreuzbandrisses. Dadurch verlor er auch seinen Stammplatz in der Innenverteidigung. Spielte sich zuletzt mit ordentlichen Leistungen wieder ans Team heran, muss sich allerdings im Kampf um die Stammplätze neu beweisen.
Lars Lukas Mai: Keine Benotung möglich Der Innenverteidiger galt vor der Saison noch als Geheimtipp, trumpfte dann aber eher in der 3. Liga bei der Zweitvertretung auf. Auf sein Profi-Debüt beim FC Bayern muss Mai weiter warten, kam bei 15 Spielen auf der Bank nicht zum Einsatz. Darf nun ein Jahr lang auf Leihbasis vom SV Darmstadt 98 Erfahrungen sammeln.
Álvaro Odriozola - NOTE: 5 War im Winter als Rechtsverteidiger-Backup geholt worden, aber irgendwie wollten oder brauchten sie den Spanier gar nicht beim FC Bayern. Fiel in seinen wenigen Einsätzen nicht gerade als Stabilisator auf. Als es ernst wurde in der Champions League, baute Flick lieber um und zog Kimmich auf Position hinten rechts. Chance vertan.
Benjamin Pavard - NOTE: 2 Zählte rückblickend etwas überraschend schon in seiner ersten Saison zu den unumstrittenen Leistungsträgern. Mit 47 Pflichtspieleinsätzen gehörte er zu den Dauerbrennern im Team. Zudem machten es überhaupt erst die starken Leistungen des Franzosen möglich, dass Kimmich aus der Abwehr in das Mittelfeld rückte und dort zu einem der Dreh- und Angelpunkte des Münchner Spiels wurde. Ein starkes Debüt beim Rekordmeister!
MITTELFELD: Joshua Kimmich - NOTE: 1 Der Lenker und Denker im Mittelfeld, der Läufer, der Abräumer, das Mentalitätsmonster mit schier unkaputtbarem Körper: An Kimmich führte buchstäblich kaum ein Weg vorbei. Der 25-Jährige bestach zudem durch seine Flexibilität, rückte als Not am Mann war auf die eher ungeliebte Rechtsverteidigerposition. Unschätzbarer Wert für das Team.
Philippe Coutinho - NOTE: 3 38 Spiele, elf Tore und neun Vorlagen - die nackten Zahlen des Brasilianers lesen sich auf den ersten Blick ganz gut. Doch so richtig fand die Barca-Leihgabe nicht ins Team, pendelte immer wieder zwischen Bank und Startelf. Fiel zum Saisonende hin lange mit Sprunggelenksproblemen aus. Tat, was er sollte, ließ die allergrößten Glanzlichter aber weitestgehend vermissen.
Mickaël Cuisance - NOTE: 3,5 Dafür, dass der ehemalige Gladbacher vor der Saison für seinen Wechsel nach München belächelt wurde, stehen immerhin zehn Einsätze (über 311 Minuten), ein Tor und eine Vorlage zubuche. Insbesondere Flick scheint den Offensivmann in Ruhe aufbauen zu wollen. Hat noch viel Luft nach oben, zeigte aber bereits in Ansätzen, warum die Bayern ihn geholt haben.
Leon Goretzka - NOTE: 1,5 Legte insbesondere zum Saisonende hin im Vergleich zum letzten Jahr noch eine Schippe drauf. Nutzte die Corona-Pause, um sich körperlich noch deutlicher in Form zu bringen. Zeigt auf seiner Position im zentralen Mittelfeld eine beeindruckende Präsenz, war ein Garant für das Triple der Münchner.
Javi Martínez - NOTE: 4 Nach zwölf Jahren neigt sich die Zeit des Spaniers beim FC Bayern ganz deutlich dem Ende zu, das war in der abgelaufenen Saison zu spüren. Flick setzte von Beginn an auf andere Spieler, Martínez kam nur noch zu sporadischen Einsätzen. Positiv: Meckerte nie, stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft.
Thiago - NOTE: 1,5 Dass der Spanier ein guter Kicker ist, wusste jeder. In Lissabon hat Thiago endlich auch gezeigt, dass in den größten Spielen auf ihn Verlass ist - das war in der Vergangenheit nicht immer so. Der Taktgeber im Mittelfeld wird dem Rekordmeister fehlen, sofern er sich zu einem Wechsel entscheidet und der Klub einem Transfer zustimmt.
Corentin Tolisso - NOTE: 5 Mitläufer statt Leistungsträger: Der Weltmeister kommt einfach nicht in die Gänge. Gut für die Bayern und schlecht für ihn: Das Team ist nicht auf Tolisso angewiesen. Der Franzose ist verzichtbar. Gerüchte über einen vorzeitigen Verkauf kursieren nicht ganz zufällig seit Monaten.
ANGRIFF: Jann-Fiete Arp - NOTE: 5 Hoch geflogen, tief gefallen. Eigentlich wollte sich das ehemalige Wunderkind des HSV in seiner ersten Saison beim FC Bayern nur ein wenig hereintasten, doch das misslang völlig. Verletzungen machten Arp den Einstieg schwer, am Ende stand nicht eine einzige Spielminute für den Rekordmeister zubuche. Zu wenig mit Blick auf die Ansprüche des Youngsters.
Kingsley Coman - NOTE: 2,5 Sein goldenes Finaltor in der Champions League hat eine Saison gerettet, die alles andere als leicht war. Der Franzose wurde wieder einmal von zahlreichen Verletzungen ausgebremst. Wie wertvoll er für die Bayern sein kann, hat er in der Königsklasse bewiesen.
Serge Gnabry - NOTE: 1,5 21 Scorerpunkte in der Bundesliga (12 Tore, 9 Assists), elf in der Champions League (9 Tore, 2 Assists) und der endgültige Durchbruch auf nationaler und internationaler Bühne. Für Serge Gnabry hätte die Saison nicht besser laufen können. Der 25-Jährige ist schon jetzt nicht mehr aus dem Team wegzudenken.
Robert Lewandowski - NOTE: 1 Der wohl beste Lewandowski aller Zeiten! 55 Tore und zehn Vorlagen in 46 Spielen in DFB-Pokal, Bundesliga und Champions League, Torschützenkönig in jedem der drei Wettbewerbe. Hätte den Titel 'Weltfußballer' mehr als verdient.
Thomas Müller - NOTE: 1,5 Eine Saison, die in zwei Hälften eingeteilt ist. Unter Kovac noch wankelmütig und mit schwankenden Leistungen, drehte er unter Flick zu Bestleistungen auf. Neben wettbewerbsübergreifenden 14 Toren gelangen ihm noch 26 Vorlagen, davon 21 in der Bundesliga - besser war keiner in dieser Kategorie. Der Turnaround des FC Bayern hängt extrem eng mit seiner Person zusammen.
Ivan Perisic - NOTE: 2 Tat genau das, wofür er leihweise aus Mailand geholt wurde, nämlich dann zur Stelle zu sein, wenn er gefordert war. Acht Tore und zehn Vorlagen in seinen 35 Einsätzen (1756 Spielminuten) sind eine beeindruckende Marke. Allerdings ist Mr. Zuverlässig den Bayern mit seinen 31 Jahren und einer Ablöse von 20 Millionen Euro doch zu teuer. Wird also wohl zu Inter zurückkehren, auch wenn er gern bleiben würde.
Joshua Zirkzee - NOTE: 2,5 Beeindruckendes Profi-Debüt vom jungen Niederländer. Der 19-Jährige war genau im richtigen Moment zur Stelle, erzielte Mitte Dezember wichtige Treffer gegen Freiburg und Wolfsburg jeweils kurz nach seiner Einwechslung. 300 Bundesliga-Minuten und ein wenig Pokal- und Champions-League-Luft dürften ganz nach dem Geschmack von Zirkzee gewesen sein.
