Das Leben des Ulrich Hoeneß
Als Spieler, Manager und Präsident zog Uli Hoeneß erfolgreich die Fäden beim FC Bayern. Wir werfen zum 70. Geburtstag einen Blick auf das Leben des Uli H.
Das Leben des Ulrich Hoeneß
Als Spieler, Manager und Präsident zog Uli Hoeneß erfolgreich die Fäden beim FC Bayern. Wir werfen zum 70. Geburtstag einen Blick auf das Leben des Uli H.
Ulrich Hoeneß wird am 5. Januar 1952 in Ulm geboren. Dort wächst der Sohn von Paula und Erwin Hoeneß, einem Metzger, mit seinem Bruder Dieter auf.
In der Jugend des VfB Ulm lernt Uli das Fußballspielen und wechselt später zur TSG Ulm 1846. Aufgrund seines Talents gerät er schnell in den Fokus des DFB und wird im Alter von 15 Jahren Kapitän der Schülerauswahl.
Die Schule kommt trotzdem nicht zu kurz. Uli Hoeneß besteht sein Abitur mit der Note 2,4 und plant in München BWL zu studieren.
Doch dann unterbreitet der FC Bayern dem jungen Hoeneß (r.) ein Angebot. Ab 1970 spielt er für die Münchener und bildet mit dem 'Bomber der Nation' Gerd Müller (l.) das torgefährlichste Sturmduo der Bundesliga. Zusammen holen die beiden unter anderem dreimal die Meisterschale und den Weltpokal 1976.
1972 spielt Hoeneß das erste Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Mit dem Adler auf der Brust wird er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Hier ist er (r.) im Finale der WM 1974 gegen die Niederlande zu sehen.
1979 muss Uli Hoeneß (r.) seine Karriere als Spieler wegen einer Knieverletzung beenden. Im Alter von 27 Jahren wird er Manager des FC Bayern München, der zu dieser Zeit noch Schulden hat. In seinen ersten beiden Jahren in dieser Position holen die Münchener zweimal die deutsche Meisterschaft. Auch sein Bruder Dieter (l.) wird später Manager.
Auch als Manager war Hoeneß äußerst erfolgreich und machte den Klub zu dem, der er heute ist. Unter seiner Führung holten die Münchener alle Trophäen, die es im europäischen Klub-Fußball zu gewinnen gibt.
Ebenfalls eine gute Figur machte Hoeneß am Grill: Der Besitzer einer Wurstfabrik ließ es sich nach verlorener Wette nicht nehmen, die Zuschauer der Allianz-Arena mit frisch gegrillten Würstchen zu versorgen - nicht umsonst trägt er den Spitznamen 'Würstchen-Uli'.
Am 27.11.2009, nach exakt 30 Jahren, zog sich Hoeneß aus dem Manager-Geschäft bei den Bayern zurück und übernahm den Posten des Präsidenten, den zuvor Franz Beckenbauer innehatte. Hoeneß zog ab sofort aus dem Hintergrund die Fäden.
Immer wieder fiel der Bayern-Macher durch sein soziales Engagement abseits des Fußballplatzes auf. Unter anderem war er Gründer einer Stiftung für Zivilcourage, weshalb ihm 2012 die bayrische Staatsmedaille für soziale Verdienste verliehen wurde.
Das hätte niemand erwartet: Der für Ehrlich- sowie Aufrichtigkeit bekannte Hoeneß zeigt sich im Januar 2013 selber der Steuerhinterziehung an. Hoeneß hatte in der Schweiz ein Konto, auf dem er unter anderem unversteuertes Geld aus Aktiengeschäften parkte. Zunächst geht man von etwa drei Millionen aus...
Am 10. März 2014 begann der Prozess im Fall Ulrich H. vor der Wirtschaftskammer des Landgerichts München. Hoeneß spielte von Anfang an mit offenen Karten und korrigierte die Summe hinterzogener Gelder von drei auf 18 Millionen Euro, die noch weiter aufgestockt wurde.
Was sich im Laufe der Verhandlung angedeutet hat, bewahrheitete sich: Uli Hoeneß wird der Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro schuldig gesprochen und zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt - auf Revision verzichtet er freiwillig.