Der Gentleman aus Salamanca begründete in seiner Amtszeit bei den Königlichen eine Ära. Zweimal (2000 und 2002) schenkte er Real den Pott, den der Klub dem eigenen Anspruch nach immer gewinnen will: die Champions League. Dass sein Vertrag im Sommer 2003 nicht verlängert wurde, war ein großer Fehler, denn...
...in den kommenden Jahren war Kontinuität auf der Trainerbank der Madrilenen Fehlanzeige. Gleich mehrere Trainer versuchten, das teure Starensemble um David Beckham, Ronaldo, Raúl und Co. zu moderieren. Carlos Queiroz führte Real nur auf Rang vier und scheiterte im CL-Viertelfinale. Viel zu wenig!
Sein Nachfolger wurde José Antonio Camacho - der allerdings keinen langen Atem bewies. Nach einer 0:3-Schlappe gegen Bayer Leverkusen in der Königsklasse und einem 0:1 wenige Tage später gegen Espanyol schmiss er bereits im September das Handtuch.
Also durfte sein Assistent Mariano García Remón zunächst übernehmen. Doch auch er schaffte es nicht, das Ruder herumzureißen. Unter dem Weihnachtsbaum lag nur Platz drei hinter Barcelona und Valencia. Kein Grund für die Vereinsführung, ihm dauerhaft das Vertrauen auszusprechen.
Kurzzeitig brachte Vanderlei Luxemburgo das weiße Ballett auf Kurs. Sieben Siege in Serie brachten Real wieder ins Titelrennen, für den großen Coup reichte es jedoch nicht. In der nächsten Saison lief es nicht mehr, vor allem die Systemumstellung auf ein 4-2-2-2 fiel ihm vor die Füße. Eine bittere Clásico-Niederlage kostete ihn den Job.
Der nächste Kurzarbeiter durfte sich probieren. Doch auch Juan Ramón López Caro brachte weder den großen Fußball noch den großen Erfolg nach Madrid. Vor allem aber war nicht so glamourös, wie man es sich bei den Königlichen wünschte. Ein großer Name war auf dem Markt, da musste man zuschlagen.
Nach erfolgreichen Jahren bei Milan und Juventus kehrte nämlich Fabio Capello auf die madrilenische Trainerbank zurück. Obwohl der Italiener Real auf Anhieb wieder zur ersten Meisterschaft seit vier Jahren führte, musste er trotz eines Dreijahresvertrags wegen seiner defensiven Spielweise und atmosphärischen Störungen gehen.
Mit Schuster setzte Real nach Jupp Heynckes zum zweiten Mal in der Klubgeschichte auf einen deutschen Chef. Mit Erfolg: Der blonde Engel führte das weiße Ballett in seiner ersten Saison zur Titelverteidigung in La Liga. Seinen Dreijahresvertrag durfte aber auch er nicht erfüllen: Nach einer schwachen Hinrunde musste er gehen...
In seinen ersten 18 Spielen als Real-Trainer holte Juande Ramos 52 von 54 möglichen Punkten. Sollte er etwa eine Ära einleiten? Nein! Eine 2:6-Schlappe im Clásico leitete eine Negativserie von vier Niederlagen ein, am Ende war die Titelverteidigung neun Punkte entfernt. Also musste auch er seine Koffer packen.
Die Geschichte des Chilenen bei Real ist kurios: In der Liga erreichte sein Team eine bisherige Rekordpunktzahl der Vereinshistorie (96), musste sich im Titelkampf aber Pep Guardiolas FC Barcelona geschlagen geben. Weil die Ziele in der Copa del Rey und der Königsklasse nicht erreicht wurden, trennte sich der Klub von Pellegrini.
Als Champions-League-Sieger mit Inter kam The Special One ins Bernabéu. Nach achtjähriger Abstinenz in der Runde der letzten Vier führte Mou Real dreimal in Serie ins Halbfinale der Königsklasse, dort war jedoch jedes Mal Endstation. Auch sein Meistertitel 2012 war nicht genug. Das Tischtuch war zerschnitten, 2013 war Schluss.
Endlich am Ziel! Carlo Ancelotti schaffte mit Real das, worüber seine zahlreichen Vorgänger gestolpert sind: den Gewinn von La Décima, dem zehnten Champions-League-Titel. Obwohl er beliebt bei Mannschaft und Fans war, musste Ancelotti nach einer titellosen Saison 2014/2015 den Hut nehmen.
Eigentlich sollte der international erfahrene Rafa Benítez wieder auf Titelkurs bringen, stattdessen wurde es jedoch eher zu einem Schlingerkurs. Differenzen mit den Superstars, ein fataler Wechselfehler im Pokal (der zum Ausschluss führte) und fehlende Konstanz führten bereits im Januar zur Entlassung.
Als Nachfolger bestimmte Real Madrid einen der begnadetsten Fußballer aller Zeiten: Zinedine Zidane. Bislang hatte Zizou lediglich die zweite Mannschaft der Königlichen trainiert - mit mäßigem Erfolg. Nichtsdestotrotz legte der Hauptstadtklub all seine Hoffnungen in den Franzosen.
