DFB-Zeugnis für die Spiele in der Nations League Wieder kein Sieg in der Nations League für Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft. Sowohl gegen Spanien, als die DFB-Elf den Ausgleich in letzter Sekunde kassierte, als auch gegen die Schweiz reichte es jeweils nur zu einem 1:1-Unentschieden. So haben sich die Spieler geschlagen:

Oliver Baumann (TSG 1899 Hoffenheim) - keine Bewertung Wurde in den Nations-League-Duellen von Joachim Löw nicht eingesetzt. Auf ein Debüt in der A-Nationalmannschaft muss der Hoffenheimer also noch warten.

ABWEHR: Niklas Süle (FC Bayern) - Note: 4,5 Koordinierte die DFB-Abwehr gegen Spanien als zentraler Innenverteidiger in der Dreierkette über weite Strecken ohne Probleme. Dass der Bayern-Star nach langer Verletzung noch nicht wieder bei alter Stärke ist, offenbarte spätestens das Duell gegen die Schweiz. Süle ließ sowohl Zweikampfstärke als auch die gewohnte Sicherheit am Ball vermissen.

Antonio Rüdiger (FC Chelsea) Bislang eine Saison zum Vergessen für den Innenverteidiger. Chelsea-Teammanager Frank Lampard setzt auf andere Kräfte in der Defensive, ein Winter-Wechsel scheint die einzige Option für Rüdiger zu sein. Immerhin: Die zwei Einsätze in der Champions League in Krasnodar (4:0) und gegen Rennes (3:0) geben dem bei Joachim Löw zuletzt gesetzten Abwehrmann etwas Auftrieb.

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) - Note: 3,5 Im ersten Spiel nicht gebraucht, im zweiten nach Einwechslung für Niklas Süle dann zur Stelle. Der Leverkusener hinterließ einen soliden wenngleich unscheinbaren Eindruck.

Robin Koch (Leeds United) Hatte kurz nach seinem Wechsel zum englischen Aufsteiger noch mächtig Anpassungsprobleme und legte ein rabenschwarzes Debüt gegen Meister Liverpool (3:4) hin. Nach zwei Monaten bei Leeds United hat sich aber herauskristallisiert: Robin Koch ist Stammspieler in der Premier League.

Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain) - Note: 3,5 Beackerte in beiden Spielen die rechte Seite und schaltete sich immer wieder in der Offensive ein. Das Führungstor gegen die Schweiz wurde etwa erst durch seinen Einsatz an der Grundlinie möglich gemacht. Zeigte dafür immer wieder defensive Schwächen.

Robin Gosens (Atalanta Bergamo) - Note: 4,0 Bei seinem Debüt bei der Nationalmannschaft mit Licht und Schatten, als er zwar die Vorlage zum Tor von Timo Werner lieferte, beim späten Ausgleich jedoch nicht konsequent genug war. In seinem zweiten Länderspiel war Gosens offensiv etwas mutiger, zielstrebige Aktionen gingen vom Italien-Legionär aber keine aus.

Nico Schulz (Borussia Dortmund) Ja, Nico Schulz ist immer noch Nationalspieler. Sechs Einsatzminuten in der Liga und 23 im Supercup, beide über einen Monat her, haben für die Nominierung gereicht. Sein Glück ist und bleibt der überschaubare Pool an Linksverteidigern. Im Normalfall wird Schulz hinter Halstenberg und Gosens nur die dritte Geige spielen - wenn überhaupt. Und neue Konkurrenz macht sich bereit ...

MITTELFELD/ANGRIFF: Ilkay Gündogan (ManCity) - Note: 2,5 Erzielte gegen die Schweiz sein achtes Länderspieltor und bewies dabei große spielerische Klasse, indem er das Spielgerät platziert in die Ecke schob. Den Treffer gegen die Spanier initiierte der ManCity-Star mit einem schönen Diagonalpass auf Robin Gosens. Im Rückwärtsgang jedoch immer mal wieder zu passiv.

Emre Can - Note: 4,0 Bewies zu Beginn in vielen Szenen ein gutes Stellungsspiel und verhinderte mit seinem Block wohl einen sicheren Gegentreffer (12.). Wurde mit der Zeit aber fehleranfälliger. Hinterließ im Vorwärtsgang ebenfalls einen wechselhaften Eindruck.

Florian Neuhaus (Bor. Mönchengladbach) - keine Bewertung Wurde von Joachim Löw nicht eingesetzt und wartet somit noch auf sein Länderspieldebüt.

Suat Serdar (FC Schalke 04) - keine Bewertung Ersetzte Gündogan in der Schlussphase des ersten Länderspiels im zentralen Mittelfeld. Hatte im defensiven Spiel der DFB-Elf nur noch wenige Ballaktionen. Danach nicht erneut eingesetzt.

Julian Brandt (Borussia Dortmund) - Note: 4,5 Kein gutes Bewerbungsschreiben des BVB-Angreifers. Wirbelte nach Einwechslung im Spiel gegen die Schweiz zwar zunächst, streute dann jedoch immer wieder Fehler ein. Folgenschwer sein Fehlpass, der zum Ausgleich führte und die Defensive auf dem falschen Fuß erwischte.

Timo Werner (FC Chelsea) Nach mäßigem Auftakt beim FC Chelsea ist Timo Werner in England angekommen. Der Stürmer steht bei vier Saisontreffern und zwei Vorlagen in der Liga und hat damit maßgeblichen Anteil am jüngsten Aufschwung der Blues. War auch auf der großen Bühne Champions League erfolgreich. Wird gegen Tschechien geschont, dann könnte gegen die Ukraine sein 14. Länderspieltor folgen.

Luca Waldschmidt (Benfica SL) Vom Breisgau zu Benfica, von Christian Streich zu Jorge Jesus: Luca Waldschmidt wagte im Sommer einen Riesenschritt und wechselte zum portugiesischen Rekordmeister. Fünf Tore in zehn Pflichtspielen beweisen, dass der Angreifer wohl alles richtig gemacht hat.

Leroy Sané (FC Bayern München) - Note 3,5 Sollte durch die Länderspiele wichtige Spielpraxis bekommen, um nach seiner langen Verletzung schnell auf das alte Niveau zurückzukommen. Am Ball mit viel Spielwitz, seine schnellen Dribblings sorgten stets für Gefahr. Aber: Leistete sich insgesamt zu viele Fehler und übersah hier und da den besser postierten Nebenmann.

ANGRIFF: Julian Draxler (bis 59,) - Note: 2,0 Wirkte am Ball selbst unter Druck sehr versiert und spielstark. Leitete viele Szenen im letzten Drittel ein und strahlte auch selbst viel Torgefahr aus. Erzielte zunächst einen Treffer, der wegen einer Abseitsstellung nicht zählte. (7.). Sein zweites Tor hatte Bestand und markierte die Führung (45.). Hatte aber auch einige stille Phasen im Spiel.

Kai Havertz (bis 90.) - Note: 2,5 Rotierte in der Offensive zwischen mehreren Positionen und brachte so viel Unruhe in die Defensive der Türkei. Die spielerischen Impulse des England-Legionärs gingen lange Zeit nicht auf, sein bester Einfall vor der Pause führte dann allerdings gleich zur Führung (45.). Steuerte nach der Pause noch einen zweiten Assist bei (59.). Hat trotzdem noch Luft nach oben.