Referendum gescheitert: Taiwan weiter als "Chinese Taipeh" bei Olympia

Referendum gescheitert: Taiwan weiter als "Chinese Taipeh" bei Olympia
Taipeh (SID) - Ein Referendum auf der östlich des chinesischen Festlandes gelegenen Insel über eine Änderung des politischen Namens in "Taiwan" brachte nach vorläufigen Ergebnissen der zentralen Wahlkommission einerseits keine Mehrheit für den brisanten Vorschlag und verfehlte außerdem die für eine Anerkennung des Votums notwendige Beteiligung der Bürger.
Taiwan, das vom Nachbarn China als abtrünnige Provinz angesehen wird, nimmt seit 1984 unter dem Namen "Chinese Taipeh" an Olympia-Wettbewerben teil. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) führt Taiwan auch auf Druck Chinas seit 1979 ausschließlich unter dieser Bezeichnung.
Vor der Bürgerbefragung hatte das IOC auf eine Beibehaltung von Taiwans derzeitiger Bezeichnung gepocht. In einem Brief an Taiwans Olympia-Funktionäre hatte das IOC für den Fall eines erfolgreichen Referendums zudem mit dem Ausschluss der taiwanesischen Aktiven von den Sommerspielen 2020 in Tokio gedroht. Nicht zuletzt deswegen hatten Taiwans Spitzensportler für eine Ablehnung des Vorschlags zur Namensänderung geworben.
Bei der Abstimmung sprachen sich nach letzten offiziellen Angaben rund 4,9 Millionen Einwohner gegen eine neue Bezeichnung aus. Lediglich 4,1 Millionen Taiwanesen votierten für die angeregte Namensänderung. Die Wahlbeteiligung lag kurz vor Ablauf der Frist zur Stimmabgabe bei 24,3 Prozent und damit unter der erforderlichen Quote von 25 Prozent.