Das SID-Kalenderblatt am 13. Januar: Michael Jordans (zweiter) Rücktritt

Diesmal sollte wirklich Schluss sein. Am 13. Januar 1998 erklärte Michael Jordan, der wohl beste Basketballer aller Zeiten, seinen Rücktritt.
München (SID) - Diesmal sollte wirklich Schluss sein. Im Juni 1998 war Michael Jordan mit den Chicago Bulls gerade zum sechsten Mal Meister in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA geworden - was also sollte da noch kommen? Zumal: Die Liga stand still, die Klubbesitzer hatten im Streit um einen neuen Tarifvertrag die Spieler ausgesperrt. Und so erklärte Jordan am 13. Januar 1998 seinen Rücktritt. Zum zweiten Mal.
Der wohl beste Basketballer der Geschichte hatte sich schon einmal zurückgezogen. Am 6. Oktober 1993, vier Monate nach dem ersten Three-Peat (Titel-Hattrick) mit den Bulls und kurz nach der Ermordung seines Vaters, teilte er mit: Ich spiele jetzt Baseball. Das mäßig erfolgreiche Intermezzo für die Birmingham Barons endete frühzeitig: Ab 10. März 1995 wurde im Baseball gestreikt. Am 18. März kehrte Jordan zu den Bulls zurück.
Nun also der zweite Rücktritt. Jordan war 35 Jahre alt, und auch das Auseinanderfallen der Bulls erleichterte ihm seine Entscheidung. Es fehle ihm an den "mentalen Herausforderungen der Vergangenheit, um als Basketballspieler weiterzumachen", sagte er. Doch Basketball ließ ihn nicht los. Am 19. Januar 2000 stieg Jordan bei den Washington Wizards ein - zunächst als Mitbesitzer und Präsident.
In der Tat blieb dann auch der zweite Rücktritt als Spieler nicht der letzte. Am 25. September 2001 kündigte Jordan seine Rückkehr an, zugleich teilte er mit, sein komplettes Gehalt an die Hinterbliebenen der Opfer der Anschläge des 11. Septembers zu spenden. Für die Wizards bestritt er noch 142 Spiele, dabei lag sein Punkteschnitt im ersten Jahr bei 22,9 pro Spiel, im zweiten bei 20,0. Die Play-offs verpasste er beide Male.
Sein letztes Spiel in der NBA bestritt Jordan am 16. April 2003 bei den Philadelphia 76ers. Im dritten Viertel ging er nach nur 13 Punkten auf die Bank. Coach Doug Collins und die Rufe des Publikum ("We want Mike!") brachten ihn schließlich dazu, noch einmal auf das Spielfeld zu kommen. 1:45 Minuten vor der Schlusssirene wurde Jordan absichtlich gefoult, damit er noch zwei Freiwürfe erhielt. Er verwandelte beide.
Dann war für den Spieler Michael Jordan endgültig Schluss.