Biathlon: Ustjugow legt Berufung gegen CAS-Urteil ein

Biathlon: Ustjugow legt Berufung gegen CAS-Urteil ein
Moskau (SID) - Der russische Biathlet Jewgeni Ustjugow geht gegen seine Dopingsperre und die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse aus den Jahren 2010 bis 2014 in Berufung. Dies sagte Ustjugows Anwalt Alexei Panich der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Der Internationale Sportschiedsgerichtshof CAS hatte Ustjugow, der 2014 nach Russlands Staffelgold vor der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi zurückgetreten war, im Oktober gesperrt. Der CAS sah es als erwiesen an, dass der 34-Jährige wegen Auffälligkeiten in seinem biologischen Blutpass eines Dopingvergehens schuldig ist.
Ustjugows Anwälte hatten vor dem CAS argumentiert, dass die zu hohen Hämoglobinwerte bei ihrem Mandanten auf eine genetische Anomalie zurückzuführen seien, die schon dessen Eltern besessen hätten.
Eine klare Meinung dazu vertritt der viermalige deutsche Biathlon-Olympiasieger Ricco Groß, von 2015 bis 2018 Trainer der russischen Männer-Mannschaft. "Athleten, die bescheißen, haben im Feld nichts verloren", sagte Groß im Gespräch mit t-online: "Und wenn Ustjugow überführt ist, muss man ihm sämtliche Titel aberkennen."
Sollte Ustjugow mit seiner Berufung scheitern, winkt der deutschen Staffel mit Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp nachträglich die Goldmedaille von Sotschi. Für die Neuvergabe der Medaillen ist das Internationale Olympische Komitee (IOC) zuständig.
Für Groß hätte das nachträgliche Gold allerdings einen bitteren Beigeschmack. "Da geht es nicht nur darum, sich formal Olympiasieger nennen zu dürfen, sondern um diesen einzigartigen Moment im Stadion vor all den Zuschauern als Olympiasieger geehrt zu werden", sagte der 50-Jährige.
Bereits im Februar hatte der Biathlon-Weltverband IBU Ustjugow wegen der Verwendung des anabolen Steroids Oxandrolon für sämtliche Rennen zwischen August 2013 und dem Ende der Saison 2013/14 nachträglich disqualifiziert.