Curling-Männer trotz Niederlage im EM-Halbfinale

Curling-Männer trotz Niederlage im EM-Halbfinale
Tallinn (SID) - Großer Erfolg für die neu formierten deutschen Curling-Männer: Das Team um Debütant Mark Muskatewitz (Rastatt) hat trotz einer abschließenden Niederlage das Halbfinale bei den Europameisterschaften in der estnischen Hauptstadt Tallinn erreicht.
Muskatewitz und Co mussten sich zum Abschluss der Vorrunde Titelverteidiger Schweden um den Olympiazweiten Niklas Edin mit 2:8 geschlagen geben. Da im Parallelspiel der neunten Runde Norwegen gegen die Schweiz mit 7:8 verlor, standen drei Mannschaften bei 5:4-Siegen.
Damit musste das sogenannte Steinspiel entscheiden. Dabei werden am Ende eines jeden Abschlusstrainings zwei Steine ins Haus gesetzt, wer in der Addition aller neun Steinspiele im Gesamtschnitt den geringsten Abstand zum Mittelpunkt aufweist, kommt weiter. Deutschland lag mit 24,25 Zentimetern vor Norwegen (24,84) und den Eidgenossen (25,51).
Die deutschen Männer, bei denen Muskatewitz den etatmäßigen Ski Alexander Baumann glänzend vertritt, treffen nun im Halbfinale am Donnerstagabend (18.00 Uhr) erneut auf die Schweden, die alle neun Vorrundenspiele gewannen und ihren fünften Titel in Folge anpeilen. Im zweiten Vorschlussrundenspiel treffen Schottland (7:2) und Italien (6:3) aufeinander.
Die deutschen Frauen dürfen ebenfalls auf den Einzug ins Halbfinale hoffen. Die Mannschaft um Skip Daniela Jentsch (Füssen) liegt vor dem letzten Spiel am Donnerstag (13.00) gegen die zweitplatzierten Schwedinnen mit fünf Siegen auf Platz drei. Bei einer Niederlage käme Deutschland trotzdem weiter, wenn sich der ungeschlagene Spitzenreiter Schweiz gegen Schottland (4:4) durchsetzt.
Sollten jedoch die Schottinnen gewinnen, kämen sie wohl weiter, da sie vor dem letzten Steinspiel mit 33,89 Zentimetern deutlich vor Deutschland (42,66) liegen.
Für den finanziell arg gebeutelten Deutschen Curling-Verband (DCV) ist das Abschneiden in Tallinn auf jeden Fall ein Schritt nach vorn. Beide Mannschaften haben sich bereits vorzeitig für die Weltmeisterschaften im kanadischen Lethbridge (Männer) und im dänischen Silkeborg (Frauen) qualifiziert.