Das SID-Kalenderblatt am 6. Januar: Eisenstangen-Attentat auf Kerrigan

"Why me, why me?" - diese markerschütternd gekreischte Frage ist in die Sportgeschichte des 20. Jahrhunderts eingegangen.
Hamburg (SID) - Der Schlag mit einer Eisenstange auf das Knie von Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan am 6. Januar 1994 in Detroit und dessen Auswirkungen gelten auch 27 Jahre später immer noch als der Beginn einer spektakulären und unvergessenen Seifenoper.
Die damals 24-Jährige war kein zufälliges Opfer, sondern das Ziel einer geplanten Attacke. Der Tage später dingfest gemachte Attentäter Shawn Eckardt gesteht, von seinem Kumpel Jeff Gillooly angeheuert worden zu sein. Der Drahtzieher ist seinerzeit der Ehemann von Tonya Harding, der ärgsten Kerrigan-Rivalin.
Aber dem "Biest" Harding kann nicht nachgewiesen werden, in den Angriff auf die "Schöne" Kerrigan eingeweiht gewesen zu sein. Und da Kerrigans Knie überraschend schnell heilt, kommt es im Februar bei den Spielen von Lillehammer zum Kufenduell um den Olympiasieg. Allein 100 Millionen TV-Nutzer werden in den USA registriert, aber das Interesse ist weltumspannend.
Gold für Harding oder Kerrigan, das wollen alle wissen. Aber es kommt ganz anders als erwartet. Olympiasiegerin wird in dieser denkwürdigen norwegischen Nacht die zauberhafte Eis-Ballerina Oksana Bajul aus der Ukraine. Sie gewinnt die Medaille, für die einst der Harding-Clan die Rivalin brutal aus dem Weg räumen wollte.