Nach Gisin-Sturz: Frauen-Training in Gröden ohne Zwischenfälle

Nach Gisin-Sturz: Frauen-Trainings in Gröden ohne Zwischenfälle
Wolkenstein in Gröden (SID) - Zwei Tage nach dem verhängnisvollen Sturz von Skirennläufer Marc Gisin auf der traditionsreichen Saslong in Gröden hat es bei den ersten Trainings für die erste Frauen-Abfahrt an gleicher Stelle keine Zwischenfälle gegeben. Allerdings fahren Viktoria Rebensburg und Co. auf einer deutlich entschärften Piste nicht über die berüchtigten Kamelbuckel. Durch die angepasste Kurssetzung sollte überdies die wellige Ciaslat-Wiese einfacher zu bewältigen sein.
Ramona Siebenhofer (Österreich/1:26,32 Minuten) war im ersten Testlauf vorne, Super-G-Olympiasiegerin Ester Ledecka (Tschechien/1:24,43) im zweiten. Gisins Schwester Michelle kam mit jeweils rund zwei Sekunden Rückstand ins Ziel. Die Kombinations-Olympiasiegerin hatte wegen des Unfalls ihres Bruders zuvor offen gelassen, ob sie zu den Trainingsfahrten und beim Rennen am Dienstag (12.30 Uhr) antreten würde.
Am Morgen vor dem Rennen am Dienstag soll noch ein drittes Training gefahren werden. Der Montag hatte wenig Aussagekraft: Viele der 51 Starterinnen, darunter sechs Deutsche, absolvierten die Läufe - etwa wegen des Auslassens von Richtungstoren - nicht komplett. Rebensburg lag jeweils über eineinhalb Sekunden zurück. "Man muss das Hirn einschalten und taktisch gut fahren", sagte sie.
"Es macht richtig Spaß", sagte Kira Weidle nach der Frauen-Premiere auf der Saslong, "es ist eine coole Strecke. Das Tempo ist nicht allzu hoch, man kann sich gut auf die Wellen vorbereiten." Anna Veith aus Österreich meinte: "Sie haben es schon sehr entschärft."
Marc Gisin war bei der Weltcup-Abfahrt am Samstag nach einem Verschneider in die Kamelbuckel geknallt. Der 30-Jährige zog sich mehrere Rippenbrüche zu und verletzte sich an der Lunge. Zudem wurde die Hüftpfanne leicht eingedrückt. Die Frakturen an der Wirbelsäule sind laut Verband "nicht gravierend".