Operation Aderlass: Anklage gegen Skandaltrainer Mayer

Operation Aderlass: Anklage gegen Skandaltrainer Mayer
Köln (SID) - Wie die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Freitag mitteilte, muss sich der langjährige Langlauf-Cheftrainer des Österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV) wegen Dopingvergehens und Beitrags zum Sportbetrug verantworten. Die Hauptverhandlung vor dem Landesgericht Innsbruck findet am 19. Februar statt.
Mayer, der im Zuge der Ermittlungen im vergangenen Oktober auch kurzfristig festgenommen worden war, soll laut Anklage "zwischen Sommer 2012 und April 2019 verschiedene Sportler mit verbotenen Wirkstoffen" wie Epo, Wachstumshormonen und anabolen Substanzen versorgt haben. Die Ermittlungen ergaben, dass die Skilangläufer Johannes Dürr und Harald Wurm, einstiger Junioren-Weltmeister, sowie eine Marathonläuferin und ein Triathlet involviert waren.
Bei Wurm, der bereits 2015 wegen Dopings für vier Jahre gesperrt worden war, soll Mayer "die Methode des Blutdopings" angewendet haben. Wurm war am Mittwoch gemeinsam mit dem ehemaligen ÖSV-Langlauf-Trainer Gerald H. ebenfalls angeklagt worden.
Der 62-jährige Mayer war bereits öfter in Doping-Skandale verwickelt. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City wurden Spritzen und Blutbeutel im Quartier der Österreicher gefunden, Mayer wurde daraufhin bis einschließlich 2010 von Olympia ausgeschlossen.
Bei den Winterspielen 2006 in Turin tauchte der frühere Langläufer trotz Sperre im Teamquartier der Österreicher auf, dort wurden bei einer Razzia verdächtige Geräte und Blutbeutel gefunden. Drei Jahre später wurde der Skandaltrainer wegen des Verdachts auf Handel mit Dopingmitteln verhaftet und 2011 zu 15 Monaten Haft verurteilt.
Die "Operation Aderlass" hatte das Dopingnetzwerk des Mediziners Mark S. offengelegt. Als Kronzeuge fungierte Dürr, der sich damit selbst belastete und mittlerweile als Wiederholungstäter lebenslang gesperrt wurde.