Skispringer nach Leyhe-Patzer ohne Medaille - Böhler läuft auf Platz zwölf

Skispringer nach Leyhe-Patzer ohne Medaille - Böhler läuft auf Platz zwölf
Lahti (SID) - Die deutschen Skispringer haben zum Abschluss der WM in Lahti eine Medaille im Team-Wettbewerb verpasst. Nach einem Absturz von Stephan Leyhe im zweiten Durchgang reichte es für das DSV-Quartett um den zweifachen Vize-Weltmeister Andreas Wellinger bei Polens Sieg nur zu Platz vier.
Im letzten Frauen-Skilanglauf über 30 km Freistil hatte zuvor Stefanie Böhler als beste Deutsche Rang zwölf belegt. Mit ihrem vierten Gold in Lahti, ihrem 18. WM-Gold insgesamt, wurde die Norwegerin Marit Björgen zur Königin der Titelkämpfe.
"So ist der Sport. Manchmal haben manche Glück und manche Pech - morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus", sagte Doppel-Vizeweltmeister Wellinger, der mit seinem letzten Sprung Österreichs Doppel-Weltmeister Stefan Kraft nicht mehr vom Bronzerang hatte verdrängen können. "Insgesamt war es aber eine coole WM", meinte der Ruhpoldinger, der seine vierte Medaille im vierten Wettbewerb verpasste.
Leyhe, der den Vorzug vor dem Oberstdorfer Karl Geiger bekommen hatte, war im zweiten Durchgang bei stark wechselnden Winden nur auf 103,5 m gesprungen - 34,5 m weniger als der Schanzenrekord, den der Norweger Johann Andre Forfang kurz vor ihm erzielt hatte. Die DSV-Adler, die vorher klar auf Medaillenkurs gelegen hatten, fielen vorentscheidend zurück.
Zwar konnte das deutsche Team nach einem Patzer von Österreichs Sorgenkind Gregor Schlierenzauer noch einmal knapp vorbeiziehen, im letzten Durchgang war Austrias Doppel-Weltmeister Stefan Kraft aber deutlich stärker als Wellinger.
Wellinger (130,5+119,5 m), der Normalschanzen-Dritte Markus Eisenbichler (130,5+130,5) sowie Richard Freitag (128,5+124,0) und Leyhe (Willingen/124,5+103,5) lagen nach acht Sprüngen mit 1052,9 Punkte deutlich hinter Österreich (1068,9). Die überlegenen Polen sicherten sich mit 1104,2 Punkten hochverdient ihren ersten Team-Titel vor Norwegen (1078,5).
Für die DSV-Adler setze sich damit eine unglückliche Beziehung zu den Mannschafts-Wettbewerben von der Großschanze bei Weltmeisterschaften fort. Seit dem WM-Titel 2001 gab es nur noch 2013 mit Silber in Val di Fiemme eine Medaille.
Bei Björgens Machtdemonstration im längsten Frauen-Rennen kämpfte Böhler vergebens um eine Top-10-Platzierung. Von einer Medaille war das DSV-Team wie erwartet weit entfernt. "Ich wäre gerne mit etwas um den Hals aus Lahti heim gekommen. Aber ich habe hier meine besten Saisonleistungen gebracht, daher kann ich zufrieden sein", sagte Böhler.
Sie hatte nach zehn Kilometern dem hohen Tempo Tribut zollen müssen und sich aus der Spitzengruppe verabschiedet. "Ich wollte vorne dran bleiben, aber ich hatte ein paarmal ein Tief", sagte Böhler. Im Ziel hatte die 36-Jährige 1:23,5 Minuten Rückstand auf Björgen.
Das deutsche Skilanglauf-Team wird somit aller Voraussicht nach zum dritten Mal in Folge bei einer WM ohne Medaille bleiben. Beim abschließenden 50-Kilometer-Lauf am Sonntag sind die DSV-Männer klarer Außenseiter. "Wir wollten bei der WM eine Medaille, das haben wir nicht geschafft. Aber die Frauen sind breit aufgestellt, das stimmt mich zuversichtlich", sagte der deutsche Langlauf-Chef Andreas Schlütter.