"Die Tribute von Panem": Philip Seymour Hoffmans letzter Auftritt

Mit "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2" kommt Philip Seymour Hoffmans letzter Film ins Kino. Sein Tod fiel mitten in die Dreharbeiten. Wie die Schauspieler reagierten und wie der Film dennoch fertiggestellt wurde, erfahren Sie hier.
Philip Seymour Hoffman hinterließ nach seinem Tod eine Reihe an unveröffentlichten Filmen, darunter "A Most Wanted Man" und auch "Die Tribute von Panem - Mockingjay". Dessen zweiter Teil kommt nun als letzter Film seines cineastischen Vermächtnisses ins Kino und bildet damit in gewisser Weise den Abschluss von Hoffmans Karriere.
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Als Hoffman am 2. Februar 2014 an einer Überdosis starb, waren die Dreharbeiten zu "Mockingjay" allerdings noch nicht beendet. Nur acht Tage fehlten noch, selbst am Tag nach seinem Tod sollte er laut Drehplan in seiner Rolle als Plutarch Heavensbee vor der Kamera stehen. Stattdessen kam die Produktion für kurze Zeit zum Stehen.
"Am Boden zerstört"
Doch nicht nur der Schauspieler, auch der Mensch Hoffman fehlte allen Beteiligten. Regisseur Francis Lawrence (44) schilderte im Interview mit dem Magazin "Empire", wie hart Hoffmans Tod die gesamte Besetzung und Crew traf. "Man konnte am ersten Tag zurück bei der Arbeit eine Stecknadel fallen hören", sagte er. "Wir sind alle zusammengekommen und haben etwas über ihn und für ihn gesagt. Es war hart."
Für Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence (25, "Silver Linings") waren die Szenen mit Hoffmans Stuntdouble besonders schwierig, wie sie "USA Today" sagte. "Ich dachte die ganze Zeit, es wäre Phil, und es erinnerte mich dauernd daran, dass Phil nicht mehr da ist." Auch Elizabeth Banks (41), die als Effie Trinket einige Szenen mit Hoffman hatte, zeigte sich bestürzt. "Ich war total schockiert und am Boden zerstört, denn ich hatte ihn nicht lange davor noch gesehen. Es war ein enormer Verlust und eine Tragödie für seine Familie", sagte sie spot on news im Interview.
Fertigstellung ohne CGI
Natürlich blieb die Frage, wie man den Film beenden könnte, denn laut Regisseur Lawrence fehlten zwei entscheidende Szenen mit Hoffman und einige mehr, in denen er planmäßig im Bild sein sollte. "Es kam für uns nicht in Frage, zu versuchen, seine Darstellung künstlich nachzustellen, also haben wir diese Szenen neu geschrieben, um sie anderen Schauspielerin zu geben", sagte er "Empire". "In den restlichen Szenen ließen wir ihn einfach nicht auftauchen. Es gibt keinerlei digitale Manipulation oder CG Fabrikation."
Die Lücke, die Hoffman dadurch im Film hinterlässt, ist deutlich spürbar. Von einer tragenden Rolle in "Mockingjay Teil 1" bleibt von Plutarch nur noch eine Nebenfigur übrig. Auch Lawrence betont, dass "nicht genug von ihm" im Film ist. "Ich hätte mir gewünscht, dass seine Rolle größer wäre", sagte er "USA Today".
Wo Hoffman fehlt, wird stellenweise überdeutlich. Ein wichtiger Dialog zwischen Plutarch und Katniss aus dem Buch wurde nicht etwa einer anderen Figur in den Mund gelegt, sondern stattdessen in Briefform von Woody Harrelsons Charakter Haymitch vorgelesen. Dieser Mangel an Subtilität könnte allerdings durchaus gewollt sein, denn inmitten des spannenden Endspurts macht sich so Wehmut im Kinosaal breit - nicht über die Charaktere, die im Film betrauert werden, sondern über den Verlust einen großen Schauspielers. Es wirkt wie ein letzter Gruß an Hoffman von Lawrence und seinen Schauspielern.