"Höchste Zeit": Jon Voight verteidigt Trumps Filmzölle

Oscarpreisträger Jon Voight (86) hat sich öffentlich hinter den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump (78) gestellt, einen 100-prozentigen Zöllen auf im Ausland produzierte Filme zu erheben. "Es muss etwas getan werden und es ist höchste Zeit", sagte der 86-jährige Schauspieler gegenüber dem Branchenmagazin "Variety".
Genaue Einzelheiten oder logistische Details wollte Voight, den Trump im Januar neben Sylvester Stallone (78) und Mel Gibson (69) zum "Sonderbotschafter für Hollywood" ernannt hatte, nicht nennen. Die fassungslosen Reaktionen vieler in der US-Filmbranche kann der entfremdete Vater von Angelina Jolie (49) nicht nachvollziehen: "Wie wäre es mit Begeisterung und Dankbarkeit?", zitiert "Variety" ihn.
Er persönliche hätte "viel positives Feedback" bekommen, gab Voight an. Ihm zufolge zielt der Plan darauf ab, Arbeitsplätze für US-amerikanische Filmmitarbeiter wie Maskenbildner, Kameraleute und Kostümdesigner zu schaffen, die ihre Arbeit verlieren, wenn im Ausland einheimische Crews angeheuert werden.
Jon Voight nimmt Donald Trump in Schutz
Seinen Komplizen Donald Trump, der die Zölle am Sonntag auf seinem eigenen Netzwerk Truth Social angekündigt hatte, nimmt Voight in Schutz: "Ich finde, er wurde ungerecht behandelt. Und ich auch." Hollywood stehe seiner Ansicht nach vor der schwersten Existenzkrise seiner Geschichte. "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir wirklich Hilfe brauchen, Gott sei Dank kümmert sich der Präsident um Hollywood und den Film", so Voight. Angeblich "liebe" Trump Hollywood "sehr". "Er möchte, dass wir wieder das Hollywood von früher werden", fügte Voight hinzu. "Wenn wir alle zusammenhalten, glaube ich, dass wir eine glänzende Zukunft haben."
Innerhalb der US-Filmbranche sorgt Trumps Vorstoß für erhebliche Unruhe. Führende Studios wie Warner Bros., Paramount und Sony sollen sich bereits zu einem Krisengipfel verabredet haben.
Nicht nur negative Reaktionen aus Hollywood
Die Reaktionen aus Hollywood waren allerdings nicht nur negativ. Die Künstlergewerkschaft SAG-AFTRA erklärte, sie unterstütze "die Bemühungen, die Film-, Fernseh- und Streaming-Produktion in den USA zu steigern" und werde sich "für Maßnahmen einsetzen, die unsere Wettbewerbsposition stärken, das Wirtschaftswachstum beschleunigen und gute Arbeitsplätze für die Mittelschicht amerikanischer Arbeitnehmer schaffen".
Noch ist unklar, ob der angedachte Zoll auch rückwirkend für bereits fertiggestellte Produktionen gelten könnte. Schon jetzt drohen erste Länder mit Gegenmaßnahmen. China ließ bereits verlauten, dass man die Zahl importierter US-Filme "moderat reduzieren" wolle. Das Filmgeschäft wird zunehmend zum geopolitischen Druckmittel - mit potenziell gravierenden Folgen.
Trump und Voight betonen zwar, es gehe ihnen um den Schutz von Arbeitsplätzen und die Stärkung des US-Filmmarkts. Doch Branchenbeobachter warnen: Statt eines Aufschwungs könnte dem US-Kino ein weiterer Schlag bevorstehen - mit weniger Vielfalt, höheren Preisen für Konsumenten und einem Rückzug innovativer, internationaler Ideen.