Maria Ehrich: "Ich habe einfach meine Pubertät nicht mitgenommen"

Am Donnerstag kommt mit "Smaragdgrün" der letzte Teil der beliebten "Edelstein"-Trilogie in die Kinos. Hauptdarstellerin Maria Ehrich spricht im Interview über ihren Filmpartner Jannis Niewöhner, Selbstfindungsprozesse und verrät auch, warum vorerst keine Projekte mehr anstehen.
Es ist das Kino-Highlight des Jahres für die Fans der "Edelstein"-Trilogie: Am 7. Juli kommt der lang ersehnte dritte Teil "Smaragdgrün" in die deutschen Kinos. Hauptdarstellerin Maria Ehrich (23) hat vorab mit der Nachrichtenagentur spot on news gesprochen und verraten, was sie von den Filmen überhaupt nicht vermissen wird. Außerdem spricht sie über ihre Zukunftspläne und darüber, was sie von dem unsäglichen Satz "Lass uns Freunde bleiben" hält.
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Maria, Sie als Filmpartnerin haben die Figur Gideon über die Jahre intensiver kennengelernt als die meisten von uns. Wie würden Sie ihn beschreiben?
Maria Ehrich: Kurz gesagt: Harte Schale, weicher Kern. Anfangs ist Gideon noch unglaublich arrogant, widerspenstig und nicht sonderlich sympathisch. Gleichzeitig ist er aber auch charmant. Er weiß sich auszudrücken und wie er die Leute um den Finger wickelt. Dann lernt man ihn mehr und mehr als einfühlsamen, klugen und selbstlosen Menschen kennen. Aber gleichzeitig weiß man bei ihm nie, was er eigentlich im Schilde führt. Das macht es spannend. Er ist eine Nummer für sich.
Wie ähnlich ist denn Jannis Niewöhner seiner Rolle?
Ehrich: Privat hat Jannis tatsächlich nicht viel mit Gideon gemein. Er ist ein unglaublich sonniger, herzensguter Mensch, bei dem man immer genau weiß, was hinter der Fassade abgeht. Er versteckt nichts. Jannis ist eine ehrliche, gütige und sehr liebe Person. Ich weiß gar nicht, wie das mit ihm und Gideon so gut klappen konnte.
Im Film sagt er den vermaledeiten Satz "Lass uns Freunde bleiben". Waren Sie selbst schon einmal in so einer Situation?
Ehrich: Das habe ich wirklich schon einmal gesagt bekommen. Das fühlt sich an, als würde dir jemand auf die Brust spucken. In der Situation ist es wirklich das Blödeste, was du zu hören kriegen kannst.
In der Trilogie macht Gwendolyn einen echten Selbstfindungsprozess durch. Kennen Sie das auch?
Ehrich: Das erlebe ich ständig. Ich habe schon so früh angefangen zu drehen und viel mit Erwachsenen zu tun gehabt. Ich habe daher schon sehr früh gelernt, diszipliniert zu sein, wenn es um die Arbeit geht. Dadurch habe ich quasi meine Pubertät verpasst. Ich war völlig pflegeleicht und schon sehr erwachsen in dem Alter. Später dachte ich dann, was ist denn jetzt? Irgendetwas hat gefehlt, ich wusste aber nicht was. Als Schauspielerin habe ich auch Phasen, in denen es eben mal nicht so gut läuft und ich kein Projekt habe. Das sind auch so Momente... Dann muss ich mir Beschäftigung suchen und aus meinem Sumpf herauskommen.
Was meinen Sie mit "Pubertät verpasst" genau?
Ehrich: Ich habe einfach meine Pubertät nicht mitgenommen. Ich hatte nie dieses Gefühl, ich müsste jetzt ausbrechen. Es war ja immer etwas los. Meine Freunde hatten Schule und konnten am Wochenende durchstarten. Ich war dagegen schon oft auf irgendwelchen Filmpartys dabei oder durfte alleine durch die Weltgeschichte reisen... Wogegen sollte ich da noch rebellieren?
Gwen rebelliert dagegen ganz schön, auch im letzten Teil wieder. Welche Szene wird Ihnen von "Smaragdgrün" besonders in Erinnerung bleiben?
Ehrich: Das ist die Szene, bei der Gwen den Grafen besiegt. Darauf haben wir schließlich die ganze Zeit hin gearbeitet. In den anderen Filmen ist Gwen immer das Mädchen und der Tollpatsch, dem keiner etwas zutraut. Aber bei dieser Szene dreht sich das. Sie kämpft und gewinnt die Oberhand. Direkt danach kommt auch die emotionalste Szene für mich: Der Moment des Aufatmens, wenn sie wieder in der Gegenwart sind und alles gut ist. Da habe ich so geheult.
Was werden Sie aus der langen Trilogie-Zeit nicht vermissen?
Ehrich: Die Kontaktlinsen! Die ersten beiden Teile über war es noch ok, obwohl ich auch da schon Schwierigkeiten hatte, wenn wir beispielsweise mit Nebel gedreht haben. Beim dritten Film hatte ich aber dann richtig Probleme mit den neuen Linsen. Die habe ich nicht vertragen und darum hatte ich auch oft richtig schlechte Laune. Es war ein ständiger Kampf. Ich trage sonst ja auch Kontaktlinsen, aber die für den Film waren schrecklich.
Und was steht für Sie als Nächstes an?
Ehrich: Ich nehme jetzt erst einmal eine Auszeit. Dafür habe ich mir tausend Sachen vorgenommen: Ich spiele Ukulele, möchte ein paar Songs aufnehmen und dazu singen. Ich bin etwas schüchtern und würde mich da gerne ausprobieren. Vielleicht nehme ich auch Gesangsunterricht. Ich möchte viel Sport machen und einfach mal wegfahren, ohne Termine im Nacken zu haben. Außerdem habe ich mich an der Uni für die Fächer Kulturwissenschaften und Gender Studies eingeschrieben.