ChatGPT bekommt Konkurrenz - was Meta mit seiner neuen KI-App anders machen will

Meta, der Mutterkonzern von Facebook, geht einen großen Schritt im KI-Wettlauf. Der Konzern hat unlängst eine eigene App für seinen virtuellen Assistenten Meta AI veröffentlicht und nun auch in Europa eingeführt. Die neue App läuft unabhängig von den bekannten Plattformen wie WhatsApp, Facebook, Instagram und Messenger. Das Ziel: Nutzer sollen flexibler und direkter mit der KI interagieren können.
Neue Meta-App verbindet KI und Alltag clever
Angetrieben wird Meta AI von Llama 4, dem neuesten großen Sprachmodell des Unternehmens. Laut Meta bietet Llama 4 verbesserte Fähigkeiten beim logischen Denken, unterstützt mehrere Sprachen und arbeitet besonders effizient. Damit will Meta Konkurrenten wie OpenAI, Google, Deepseek und Anthropic gezielt herausfordern.
Die Trainingsdaten stammen unter anderem von Plattformen wie Facebook und Instagram: Fotos, Beiträge, Bildunterschriften, Kommentare und Interaktionen mit Meta AI werden herangezogen. Nutzer und Nutzerinnen, die das nicht möchten, haben die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Dafür wurden eigene Formulare für Facebook und Instagram eingerichtet.
Sprachassistent, Bildbearbeitung und mehr - direkt in einer App
Die neue App geht über reines Text-Chatten hinaus. Nutzer können Bilder erstellen und bearbeiten, Sprachbefehle geben und sogar während anderer Aktivitäten auf ihrem Gerät mit Meta AI sprechen. Besonders spannend: Die Sprachsteuerung basiert auf neuer "Full-Duplex"-Technologie, die ein natürlicheres Gesprächserlebnis ermöglichen soll.
Ein Mikrofon-Icon zeigt an, wenn die Sprachfunktion aktiv ist - als Kontrollfunktion für den Nutzer. Die Sprachdemo läuft zunächst in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland.
Multitasking leicht gemacht: Sprachsteuerung wird alltagstauglich
Laut Meta ist die App von Anfang an darauf ausgelegt, persönlicher zu sein als die Konkurrenz. Die KI merkt sich Vorlieben und Interessen, die der Nutzer angibt oder die aus den eigenen Facebook- und Instagram-Accounts stammen. So liefert Meta AI gezielt individuellere Antworten. In den USA und Kanada ist diese Personalisierung bereits aktiv.
Discover-Feed: Ideen teilen und entdecken
Ein weiteres Highlight der App ist der sogenannte Discover-Feed. Hier können Nutzer sehen, welche kreativen Ideen andere mit Meta AI umgesetzt haben - und Inspiration für eigene Projekte sammeln. Wer will, kann Beiträge remixen oder eigene Ideen teilen. Dabei entscheidet der Nutzer selbst, ob und was er veröffentlicht.
Die App verzichtet derzeit auf Echtzeit-Webzugriff, ein kleiner Nachteil gegenüber Konkurrenten wie ChatGPT. Dennoch kann Meta AI Themen vertiefen, Empfehlungen geben und im Internet recherchieren - ein umfassendes, aber klar gesteuertes Erlebnis.
KI überall dabei - von der App bis zur Brille
Meta AI wird künftig noch enger mit Ray-Ban Meta Glasses verknüpft. Die bisherige "Meta View"-App für die Brillen geht vollständig in die neue Meta AI App über. Nutzer können Gespräche auf der Brille starten und später nahtlos am Smartphone oder am PC fortsetzen. Alle Einstellungen, Geräte und Medien werden automatisch übernommen.
Auch die Webversion von Meta AI erhält ein Upgrade: größere Bildschirme werden besser unterstützt, die Bildgenerierung wird vielseitiger. Erste Tests für einen Dokumenten-Editor laufen bereits - mit Texten, Bildern und direkter PDF-Exportfunktion.
Meta will bei seiner KI-App auf volle Transparenz setzen: Nutzer sollen die Kontrolle über ihre Daten behalten und können in den Einstellungen festlegen, ob die Sprachfunktion dauerhaft aktiv sein soll. Alles lässt sich einfach an- und abschalten - je nach persönlicher Vorliebe.
Die wichtigsten Features der neuen Meta AI-App
- Sprachmodus: KI-Interaktion per Stimme, auch während der Nutzung anderer Apps.
- Bildbearbeitung: Erstellen und Bearbeiten von Bildern direkt in der App.
- Personalisierte Antworten: Basierend auf Facebook- und Instagram-Daten.
- Discover-Feed: Ideen anderer Nutzer entdecken und eigene Beiträge teilen.
- Brillenintegration: Nahtloser Wechsel zwischen Ray-Ban Meta Glasses und App.
- Web-Version: Optimiert für große Bildschirme, mit neuen Bild- und Dokumentfunktionen.
- Kontrolle: Sprachfunktionen flexibel aktivier- und deaktivierbar.