Der nächste KI-Paukenschlag aus China - Jetzt greift auch Xiaomi mit eigenem Sprach-Modell an

Der nächste KI-Paukenschlag kommt aus China: Nach DeepSeek meldet sich nun auch Xiaomi mit einem eigenen Sprachmodell - und das hat es in sich. MiMo-7B heißt der neue Hoffnungsträger des Elektronikkonzerns. Das Modell wurde komplett intern entwickelt, ist quelloffen und soll leistungsstärker sein als deutlich größere Konkurrenten. Xiaomi verspricht: Diese KI denkt nicht nur mit, sie erklärt auch, wie sie denkt.
MiMo nutzt rund sieben Milliarden Parameter - deutlich weniger als viele Konkurrenzmodelle. Trotzdem übertreffe es laut Xiaomi in Bereichen wie Mathematik und Programmieren sogar OpenAIs o1-mini und Alibabas QwQ-32B. Besonders bei logischem Denken - dem sogenannten Reasoning - liefere es bessere Ergebnisse. Das berichtete auch die "South China Morning Post" (SCMP).
Modell ist Open Source und erklärt seine Entscheidungen
Ein zentrales Merkmal von MiMo: Es liefert nicht nur Antworten, sondern auch die Begründung. Die Nutzer sehen, wie die KI auf ein Ergebnis kommt - ein entscheidender Vorteil, besonders bei sensiblen Anwendungen in Bildung, Medizin oder Recht. Genau hier will Xiaomi Vertrauen schaffen und sich von Modellen abheben, die eher wie eine Blackbox wirken.
MiMo ist außerdem Open Source. Entwickler weltweit dürfen das Modell kostenfrei nutzen, verändern und weiterentwickeln. Laut "Gizmochina" stellt Xiaomi nicht nur das Modell zur Verfügung, sondern auch umfangreiche Dokumentation. Diese Kombination erleichtert es Entwicklern, MiMo in reale Anwendungen zu überführen - etwa in Bildung, Softwareentwicklung oder intelligente Assistenzsysteme. Damit positioniert sich Xiaomi gezielt als praxisorientierter Anbieter im umkämpften KI-Markt.
Xiaomi strebt nach Unabhängigkeit in der KI-Entwicklung
Doch Xiaomi denkt strategisch weiter. MiMo ist Teil eines größeren Plans: weg von der Abhängigkeit westlicher Technologien, hin zu eigenen Lösungen. Parallel arbeitet der Konzern an selbst entwickelten Smartphone-Chips. Damit will Xiaomi Kontrolle über zentrale Technologien gewinnen - von der Hardware bis zur Software.
Schon Ende 2024 hatte das Unternehmen laut "SCMP" rund 10.000 Grafikprozessoren beschafft, um eigene KI-Modelle zu trainieren. Auch der Versuch, die KI-Forscherin Luo Fuli von DeepSeek abzuwerben, zeigt: Xiaomi meint es ernst. Zwar lehnte sie das Angebot ab - doch der Vorstoß zeigt, wie entschlossen der Konzern bei seinem KI-Vorstoß agiert.
Aktie schießt nach Ankündigung kräftig nach oben
Auch an der Börse in Hongkong kam das gut an: Xiaomis Aktie stieg am Tag der Ankündigung um 5,3 Prozent, Kingsoft Cloud Holdings - an dem Xiaomi beteiligt ist - legte sogar um 14,2 Prozent zu. CEO Lei Jun hält persönlich elf Prozent der Anteile.
Wie MiMo künftig in Xiaomis Produkte einfließt, ist noch offen. Klar ist: Das Modell soll nicht nur in Smartphones, sondern auch in Smart-Home-Geräten und Elektroautos zum Einsatz kommen.
Xiaomi zündet die nächste Stufe: Erst E-Auto, jetzt eigene KI
Der Einstieg in die Welt der künstlichen Intelligenz ist bereits Xiaomis zweiter großer Technologieschub innerhalb weniger Monate. Schon 2024 hatte Gründer Lei Jun ein ehrgeiziges Projekt angeschoben: den Einstieg in die Elektromobilität. Mit einer Investition von rund zehn Milliarden US-Dollar baute er ein eigenes E-Auto-Start-up auf - und sprach damals vom "letzten großen Gründungsprojekt" seiner Karriere.
Jetzt folgt mit MiMo die nächste Weichenstellung. Xiaomi will nicht nur die Geräte der Zukunft bauen, sondern auch deren digitales Innenleben mitgestalten - von der intelligenten Sprachsteuerung bis zur KI im Auto.