Diese Quallen gibt es in Europa und so gefährlich sind sie

In der jüngsten Vergangenheit kam es immer öfter vor, dass Urlauberinnen und Urlauber im Mittelmeer auf die gefährlichste Quallenart überhaupt stoßen, auf die Portugiesische Galeere. Andere Quallenarten an Europas Küsten sind in der Regel viel harmloser. Doch einige Quallen können den Urlaub zur Qual machen. Damit sie wissen, bei welcher Qualle sie besser das Wasser verlassen sollten, welche Quallen harmlos sind und was bei einem Quallenstich zu tun ist, geben wir Ihnen einen Überblick auf die in Europa vorkommenden Quallen.
Ohrenqualle
Die am häufigsten in europäischen Gewässern vorkommende Qualle kennen Sie bestimmt, die Ohrenqualle. In der Regel kann diese an Stränden der Nord- und Ostsee sowie des Mittelmeeres vorkommen. Sie ist fast komplett durchsichtig. Ihren Namen hat die Ohrenqualle von den lilafarbenen Umrissen, die auf ihrer Oberseite zu sehen sind. Zwar hat die Ohrenqualle Tentakel, mit denen Sie kleine Krebse oder Plankton fängt, für den Menschen ist sie jedoch absolut harmlos.
Lungenqualle
Die Lungenqualle lässt sich leicht an ihrem weißen, leicht rosafarbigen Schirm erkennen. Sie kommt vor allem an der europäischen Atlantikküste vor. Diese Quallenart ist dafür bekannt, dass einzelne Exemplare sehr groß werden. Vereinzelt wurden schon Lungenquallen gesichtet, welche die Größe von Menschen hatten. Die Nesselzellen in ihrem Schirm sind für Menschen jedoch nicht gefährlich.
Spiegeleiqualle
Die Spiegeleiqualle sieht, wie der Name schon vermuten lässt, aus wie ein Spiegelei. In der Mitte erinnert sie an gelben oder orangefarbenen Eidotter, nach außen hin wird die Qualle transparenter. Sie lebt vor allem im Mittelmeer, häufig kurz unter der Wasseroberfläche. Das Nesselgift der Spiegeleiquallen ist für Menschen harmlos.
Feuerqualle
Die Feuerqualle kann an der Küsten des Atlantiks sowie an der Nordsee und teilweise auch in der Ostsee für unschöne Urlaubserinnerungen sorgen. Denn bei der Feuerqualle, auch bekannt als Gelbe Nesselqualle, ist der Name Programm. Mit ihren bis zu 30 Meter lang werden Tentakeln kann sie für ein schmerzhaftes Brennen auf der Haut sorgen. Denn mit Ihren Tentakeln können Sie bei Kontakt Nesselkapseln in der Haut hinterlassen. Diese enthalten das Gift, mit dem die Feuerqualle ihre Beute tötet. Feuerquallen sind leicht durchsichtig, charakteristisch ist ihre rötlich braune Färbung.
Kompassqualle
Die Kompassqualle lebt im Mittelmeer, im Atlantik sowie in der Nord- und Ostsee. Bei ihr handelt es sich ebenso wie bei der Feuerqualle um eine stark nesselnde Quallenart. Auch das Nesselgift in ihren Tentakeln kann Hautreizungen und ein brennendes Gefühl auf der Haut verursachen. Die Kompassqualle trägt ihren Namen, weil sie auf dem Schirm ein sternartiges Muster trägt, das an einen Kompass erinnert.
Blaue Nesselqualle
Die Blaue Nesselqualle ist ebenfalls eine Qualle, deren Nesselgift zu einem Brennen auf der Haut führen kann. Sie kommt im Atlantik, in der Nord- und Ostsee sowie an den Küsten Skandinaviens vor. Die blaue Nesselqualle ist teilweise durchsichtig, grau, hellblau und violett. In der Regel sind die Blaue Nesselqualle, die Kompassqualle sowie die Feuerqualle die einzigen Quallenarten, die für Menschen in nordeuropäischen Gewässern unangenehmen werden können.
Portugiesische Galeere
Die Portugiesische Galeere ist eine Quallenart, die für den Menschen bei Kontakt äußerst gefährlich werden kann. In ihren Tentakeln befinden sich tausende Nematozysten, deren Gift bei Kontakt starke Schmerzen hervorrufen kann. Auch Herz-Kreislauf-Schocks sind möglich und in seltenen Fällen kann ein Stich einer Portugiesischen Galeere auch zum Tod führen. Die Tentakel können eine Länge von bis zu 30 Metern erreichen und sind auch dann noch giftig, wenn sie bereits vom Tier abgetrennt sind. Bei Kontakt mit einer Portugiesischen Galeere sollten umgehend eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden. Vorwiegend lebt Sie an der Atlantikküste rund um Portugal und den kanarischen Inseln, vereinzelt wird sie aber auch immer mal wieder im Mittelmeer gesichtet.
So giftig können Quallen in Europa sein
Die meisten Quallenarten in europäischen Gewässern sind mit Ausnahme der Portugiesischen Galeere weitgehendst harmlos für Menschen. Nesselquallen können für Hautreizungen sorgen. Die Länge der Wunde lässt dabei Aufschluss über den Grad der Vergiftung zu. Bei einer Verbrennung von zwei Metern Länge bei Kindern müssen diese umgehend in ein Krankenhaus gebracht werden. Bei Erwachsenen besteht ab einer Länge von sechs Metern Lebensgefahr.
In seltenen Fällen ist auch eine allergische Reaktion auf das Nesselgift möglich. Diese kann sich in Schwindelgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Kreislaufbeschwerden hervorrufen. Kommt es nach einem Quellenstich zu mehr als nur Schmerzen und Juckreiz, sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Das hilft bei einem Quellenstich
Wenn Sie ihn Kontakt mit den Tentakeln einer Nesselqualle gekommen sind, sollten Sie Tentakelreste der Haut sofort entfernen, denn diese haben möglicherweise den Großteil der Nesselkapseln noch gar nicht die Haut entladen. Danach sollten Sie die betroffene Stelle sofort mit Meerwasser abspülen. Süß- oder Leitungswasser ist dafür ungeeignet, da dieses weitere Nesselkapseln in der Haut aktivieren kann. Im Anschluss sollten Sie die betroffene Stelle mit Essig oder Rasierschaum einreiben. Bei anhaltenden Schmerzen sollten jedoch eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.