"Dinner"-Kandidatin verblüfft ihre Gäste schon beim ersten Aufeinandertreffen
Wurzelgemüse, Blauschimmelkäse und Rinderfilet können trügen: Das erste Menü in Hamburg vereint laut der Mehrzahl der Teilnehmer zwar die Merkmale vermeintlich "männlicher" Koch-Klassiker, ist aber das Werk einer ambitionierten Hobby-Köchin. Eigentlich ist Lena (31) Recruiterin bei der Stadt Hamburg, mit ihrem sieben Monate alten Sohn aktuell aber in Elternzeit.
Für "Das perfekte Dinner" bildet die zart wirkende, aber umso entschlossener auftretende Kielerin ("Ich würde mich als sehr strukturiert bezeichnen") ein Dream-Team mit Ehemann Thore. Seit der gemeinsamen Schulzeit ein Paar, haben sich laut Lena in puncto Haushalt längst die individuellen Stärken herausgebildet: "Ich koche gerne. Er kann Möbel aufbauen und umstellen - da nehme ich dann gerne Anweisungen entgegen." Für den "Dinner"-Auftakt setzt Lena auf bewährte Feinschmeckereien:
Motto: Würze der Erde trifft Frische
- Vorspeise: Topinambur / Kartoffel / Blauschimmelkäse
- Hauptspeise: Rind / getrüffelter Stampf / Rosenkohl
- Nachspeise: Pistazie / weiße Schokolade / Himbeere
"Das wird einen richtigen Geschmacks-Bäm schaffen"
Wenn Lena kocht, "kann man sich auf was freuen", so Nordlicht Thore, der als Schnippelhilfe agiert: "Dieser Job ist so belächelt, aber auch so wichtig." Gast Fabian (39) alias "Pelzi" verbindet mit der Premiere in Hamburg eine gewisse Hoffnung für die nächsten Tage: "Ich hoffe, es wird so gut, dass ich mich danach einfach nur entspannen kann." Besonders setzt er auf das Element Blauschimmelkäse bei den Topinambur-Kartoffel-Blini mit Riesengarnele in der Vorspeise: "Das wird einen richtigen Geschmacks-Bäm schaffen."
"Alles Klassiker, vermutlich von einem Mann", überlegt wiederum Heike (60). Bei Lenas Erscheinen muss sie sich jedoch korrigieren: "Und dann kam die elfenhafte Lena." - "Sie geht wie eine Fee durch die Gänge", staunt auch Alex (48).
Wie von Zauberhand kommt laut ihnen also das Rinderfilet mit Portwein-Jus auf die Teller. Seine Kruste besteht aus Rosmarin und Pistazien (Matthi, 33: "Die sind gerade ja überall drin"). Und eine echte Märchenfigur darf kaum kritisiert werden: "Vielleicht hätte sie ein Element weglassen können, dafür ein anderes betonen können", kommentiert Pelzi die Vorspeise.
Alex schmeckt den Maronen-Anteil aus dem Stampf nicht heraus, generell wird zart mehr Salz gewünscht. Doch spätestens nach dem Pistazien-Küchlein mit flüssigem Kern aus weißer Schokolade samt Himbeer-Sorbet und einem Ergebnis von 34 Punkten wird nicht nur Pelzi das hohe Niveau klar: "The pressure's on."