Gefährliche Klammerquallen steuern deutsche Ostsee-Küste an

Gerade mal zwei Zentimeter im Durchmesser ist die Klammerqualle groß, weshalb sie oft übersehen wird. Aber ein Stich von ihr kann folgen für die Gesundheit haben. Jetzt ist die Quallenart, die eigentlich im westlichen Pazifik heimisch ist, auf dem Weg in die Ostsee. Eine Schwimmerin hat vor der norwegischen Küste schon schmerzlich erfahren müssen, wie gefährlich die Qualle ist. Wie der "Berliner Kurier" berichtet, der Schwimmausflug endete für die 32-Jährige in der Notaufnahme im Krankenhaus. Die Tentakel der hochgiftigen Qualle haben zahlreiche Bläschen auf ihrem Arm und ihrem Bein hinterlassen. Die invasive Art hat sich längst vor der dänischen und norwegischen Küste ausgebreitet, jetzt wurde sie erstmals im Öresund gesichtet, der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Breitet sich die Qualle noch etwas weiter südlich aus, würde sie auch deutsche Ostseestrände bedrohen.
Gift der Klammerqualle kann gefährlich werden
Ein Stich der Klammerqualle (Gonionemus vertens) ist nicht lebensbedrohlich. Neben den Verbrennungen, welche die Nesselzellen in den Tentakeln auf der Haut hinterlassen, kann ein Stich aber zu Muskelkrämpfen führen. Gerade beim Schwimmen kann das ein Risiko darstellen. Im schlimmsten Fall droht Atemnot oder ein allergischer Schock. Charakteristisch für den kleinen Meeresbewohner ist das Kreuz auf dem Weichkörper. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres fast transparenten Körpers, sind Klammerquallen in Wasser schlecht auszumachen. Sie sind häufig in der Nähe von Seegras zu finden, weshalb Sie um solche Stellen im Wasser besser einen großen Bogen machen.
Aus dem westlichen Pazifik ist die Quallenart höchstwahrscheinlich als blinder Passagier in unsere Breiten gelangt. Etwa, indem sie sich unter Wasser an den Rümpfen von Schiffen festklammern. Zudem kann Sie auch bei der Aufnahme von Ballastwasser ins Schiffsinnere gespült worden sein. Laut "Berliner Kurier" glaubt Thomas Dahlgren, Meeresforscher an der Universität Göteborg, dass die Klammerqualle aufgrund des Klimawandels häufiger in der Ostsee vorkommen wird.
Das müssen Sie tun, wenn Sie von einer Giftqualle gestochen werden
Wenn Sie beim Baden von einer Klammerqualle oder einer anderen Quallenart mit Nesselgift in den Tentakeln gestochen werden, sollten Sie folgendes tun:
spülen Sie die betroffene Stelle mit Salzwasser oder Essig ab. Verwenden Sie keinesfalls Süßwasser oder Alkohol.
entfernen Sie die Tentakel vorsichtig. Oft haben sich die meisten Nesselkapseln noch nicht geöffnet.
Baden Sie die betroffenen Stellen für etwa eine halbe Stunde in warmen Wasser. Wärme deaktiviert das Nesselgift. Erst danach können Sie die Stelle kühlen, um Schmerzen oder Schwellungen zu lindern.
halten die Beschwerden für längere Zeit an, sollten Sie unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt kontaktieren