Jeder Vierte hat nur maximal 1.000 Euro auf dem Girokonto

Egal, ob wir mit dem Smartphone, mit der Karte oder Bar bezahlen - ohne Girokonto geht nichts. Fast jeder Erwachsene hat eins, manche haben mehrere. Doch da es für das Guthaben auf dem Girokonto in der Regel keine Zinsen gibt, sollten die Ersparnisse dort eher nicht geparkt werden. Eine Umfrage des Vergleichsportals Smava ergab nun, dass fast jeder vierte Deutsche (23,3 Prozent) maximal nur 1.000 Euro auf dem Girokonto hat. Jeder neunte (11,2 Prozent) hat dagegen mehr als 10.000 Euro auf seinem Girokonto.
Die Umfrage wurde von Civey in Auftrag von Smava durchgeführt. Insgesamt wurden dafür 5.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland zu ihrem Girokontostand befragt.
Junge Menschen haben mehr Geld auf dem Girokonto, als ältere
Die Umfrage zeigt auch, dass es im Saarland besonders viele Girokonto-Sparerinnen und -Sparer gibt. Rund jede siebte Sparerin und jeder siebte Sparer (14,2 Prozent) haben mehr als 10.000 Euro auf dem Girokonto. Gefolgt von Hamburg, wo 13,6 Prozent der Sparerinnen und Sparer ein fünfstelliges Guthaben auf dem Girokonto haben. Die meisten Menschen, die lediglich 1.000 Euro auf dem Girokonto geparkt haben, leben in Bremen (31,4 Prozent), und Berlin (27,6 Prozent).
Überraschend ist, dass vergleichsweise junge Menschen meist die höheren Beträge auf dem Girokonto haben. So hat die Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen mit (16,3 Prozent) am häufigsten 10.000 Euro oder mehr auf dem Girokonto. In der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren sind es 11,6 Prozent. Bei den 40 bis 49-Jährigen sind es dagegen nur noch 7,9 Prozent der Sparerinnen und Sparer, die mehr als 10.000 Euro auf dem Girokonto haben.
Auf dem Girokonto schmelzen die Ersparnisse dahin
Dass ältere Menschen vergleichsweise weniger Guthaben auf ihrem Girokonto parken, als jüngere, könnte daran liegen, dass die Vorsorge fürs Alter häufig in besseren Anlageformen aufgehoben ist. Auf einem unverzinsten Girokonto wachsen die Ersparnisse nicht, sie schmelzen. Denn aufgrund der Inflation verlieren unverzinste Ersparnisse an Wert. In Deutschland lag die durchschnittliche Inflation im letzten Jahr bei 2,2 Prozent. Ein Guthaben von 1.000 Euro hätte bei dieser Inflationsrate nach einem Jahr nur noch eine Kaufkraft von 978,47 Euro.
Auf dem Girokonto sollten Sparerinnen und Sparer nur den Notgroschen deponieren. Etwa einen Betrag, der zwei bis drei Monatsgehältern entspricht, der im Notfall für Reparaturen bei Haushaltsgeräten oder Auto verwendet oder für ungeplante Ausgaben verwendet werden kann. Tagesgeldkonten sind in der Regel verzinst, dort erhalten Sparerinnen und Sparer Zinsen auf das Guthaben, können aber wie beim Girokonto täglich über das Geld verfügen. Jedoch sind die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto auch meistens niedriger, als die Inflation. Das bedeutet, auch dort schmelzen die Ersparnisse, nur langsamer.
Die beste Verzinsung bieten meist Festgeldkonten an, die zumindest die Inflation ausgleichen können. Allerdings können Sparerinnen und Sparer für die Laufzeit auch nicht auf ihr Guthaben zugreifen.