In der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" wurde Sven Deutschmaneks (Bild) Geduld ordentlich auf die Probe gestellt. Schuld daran war Horst Lichter, der eine "Reißfestigkeitsprüfmaschine" nicht ganz ernst nehmen konnte ...
"Was für eine Apparatur", rümpfte Horst Lichter (links) die Nase, als er im ersten Moment das Prüfgerät von Verkäufer Thomas aus Hochheim am Main nicht einordnen konnte. Auf jeden Fall sei es "eine Erscheinung", fand der Moderator. Thomas wollte sein Objekt, das er einst vor der Verschrottung gerettet hatte, nun eigentlich nur noch "loswerden".
Deutschmanek fand das sonderbare Gerät "wunderschön" und setzte gleich zum Vorführtest an. Dafür nötig war ein festgeklemmter Papierstreifen. Dann kurbelte der Experte kräftig, doch Lichter schien immer noch wenig begeistert. "Wow, er dreht schön. Selten sowas Schönes drehen sehen", lachte Lichter sarkastisch.
"Jetzt hast du's kaputt gemacht", rief Lichter, als der Papierstreifen letztlich durchriss. Doch das war der Sinn der Vorführung. "Das geht auch einfacher", erklärte Lichter und riss einen Streifen Papier schnell auseinander - ganz ohne Gerät.
Deutschmanek wirkte gereizt und verdrehte die Augen: "Du musst das Papier ganz gerade halten!" Doch Lichter zeigte auch beim zweiten Anlauf kein Verständnis für den Test und riss schräg ab. Nun verlor der Experte die Geduld. Eigentlich wollte er nur die Funktion des Geräts erklären - denn die sogenannte Reißfestigkeitsprüfmaschine konnte die Stärke von Papier messen.
"Toll, tolle Maschine", stichelte Lichter und nervte den Experten zunehmend. "Eine Papier-Zerreißmaschine, die hat aber Sinn", scherzte der Moderator weiter. Und Deutschmanek erklärte nochmals: "Da geht es um eine Festigkeitsprüfung von Papier." Jetzt lachte auch der Verkäufer, denn "moderne Aktenvernichter sind effizienter". Lichter entschuldigte sich: "Manchmal bin ich einfach gut drauf."
Das kuriose Objekt war aus Messing und Metall gefertigt und stammte aus dem Labor der Ehefrau von Thomas - bis es "bei Umbauarbeiten verschrottet werden sollte", erzählte der Verkäufer: "Danach stand es jahrelang als Deko bei uns." Deutschmanek datierte das schwarz lackierte Prüfgerät der Firma Louis Schopper aus Leipzig auf den Zeitraum zwischen 1915 und 1930.
Als Wunschpreis nannte der Verkäufer "einen Hunderter". Doch Deutschmanek schätzte "das Kuriosum" anders ein. "Das findet man nicht an jeder Ecke", so der Experte, demzufolge sich der Wert der Laborausstattung auf 250 bis 350 Euro belief. "Das wäre cool", fand Lichter und sagte mit einem Augenzwinkern: "Was du heute mit uns beiden durchmachen musstest ..."
Auch im Händlerraum staunten alle über das "bärenstarke Objekt". Vor allem David Suppes (rechts) fand das Objekt "wirklich wunderschön". Gemeinsam mit seinem Kollegen Benjamin Leo Leo (links) hatte er sogar die Funktion sofort richtig erkannt. Suppes bot 100 Euro für den "Augenschmaus". Doch auch Julian Schmitz-Avila dachte darüber nach, "sein Revier zu markieren".
So erhöhte Schmitz-Avila (Dritter von links) schnell auf 200 Euro. Im Bietergefecht mit Suppes und Benjamin Leo Leo stiegen die Gebote weiter an - und überschritten sogar die Obergrenze der Expertise. "Ich bin nicht dabei", stellte Steve Mandel (links) klar und auch Elke Velten bot nicht mit.
Erst bei 450 Euro setzte sich Benjamin Leo Leo durch und sicherte sich den Zuschlag. Der Verkäufer freute sich und plante, den Gewinn für ein Essen mit Freunden zu nutzen. Der neue Besitzer wollte hingegen die "Reißfestigkeit unserer Währung prüfen und 50 Euro einspannen". Schmitz-Avila schnaufte: "Meine Nerven sind auch schon an der Grenze."
Als weitere Objekte der Sendung wurden "feine Handarbeiten" aus 585er sowie 560er Gold aus den 1880er-Jahren zum Verkauf angeboten. Für Brosche und Armreif mit kleinen Perlen lag der Wunschpreis bei 600 bis 800 Euro. Expertin Wendela Horz korrigierte sogar auf 1.200 Euro. David Suppes zahlte am Ende 1.050 Euro.
Eine Jugendstil-Vase wurde laut Colmar Schulte-Goltz um 1900 gefertigt. Für das Majolika-Objekt der Manufaktur Eichwald wünschte sich die Verkäuferin 80 bis 120 Euro. Der Experte schätzte 80 bis 100 Euro. Benjamin Leo Leo zahlte 70 Euro.
Eine Kette verortete Wendela Horz aufgrund des dreiblättrigen Kleeblatts als Motiv und der 375er Legierung nach Großbritannien oder Irland. Für den Schmuck mit Glassteinen (um 1900) wurden 200 Euro gewünscht. Die Expertin schätzte 200 bis 250 Euro. Steve Mandel zahlte 310 Euro.
Eine Lithografie "Manuelle Struktur" von dem deutschen Künstler von Weltrang, Günther Uecker, erkannte Colmar Schulte-Goltz als signiertes Blatt, ohne Nummer, aus dem Jahr 1975. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro. Der Experte schätzte den Wert auf 950 bis 1.100 Euro. Elke Velten zahlte 1.100 Euro.