Die Silberware begeisterte zuvor Horst Lichter: "Ich finde so kleine Kassettchen immer süß. Vor allem, wenn noch ein Vögelchen obendrauf ist, paar Blümchen daneben." Doch genau dieser Vogel passte irgendwie nicht dazu.
Hans-Jürgen aus Landau wusste nicht viel über seine Rarität: "Die steht bei uns rum, ich weiß nicht, wo die herkommt. Wahrscheinlich von meinen Eltern, die haben viele Silbersachen gehabt."
"Das ist wirklich ungewöhnlich", deutete er auf den Vogel. "Zuckerkästen kommen meistens zwar mit einem Schloss vorne daher, haben manchmal eine Art von Knauf obendrauf, aber dass da tatsächlich so ein großes Ornament angebracht ist, das ist außergewöhnlich und selten."
Die Dose wurde in der Zeit zwischen 1872 und 1922 in Handarbeit gefertigt und war innen vergoldet. Was zeitlich jedoch nicht passte, waren die Schrauben, mit denen der Vogel befestigt wurde.
Denn statt seiner gewünschten 150 Euro durfte er auf 750 bis 850 Euro hoffen. Nachdem Horst Lichter die Händlerkarte überreicht hatte, vermutete er: "Ich glaube ja, die Vögel waren woanders drauf ..."
Einen ähnlichen Verdacht hatte auch Händler Christian Vechtel. "Er liegt ja eher als dass er irgendwie auf dem Ast sitzt", wunderte ihn die Position. "Ich glaube, das ist nicht original."
Fabian Kahl (links) gefiel die Dose grundsätzlich gut, "aber ich verstehe den Vogel nicht". Christian Vechtel stimmte ihm zu: "Ich auch nicht." Trotzdem startete Fabian Kahl mit 500 Euro, weitere Gebote kamen zögerlich.
Bei 570 Euro bekam Christian Vechtel den Zuschlag. "Vielleicht kannst du jetzt das Geheimnis des Vogels lüften", hoffte David Suppes auf eine spätere Lösung des Rätsels.
Der Werbeaufsteller von Samson Tabak aus den 1980er- oder 90er-Jahren gehörte eigentlich zu einem Fahrradständer und war aufgrund der Unvollständigkeit nur 80 bis 120 Euro wert.