So lässt Hollywood die Alt-Stars jünger aussehen

So lässt Hollywood die Alt-Stars jünger aussehen

Ein Profi-Killer geht in den Ruhestand und wird bald darauf von seinem eigenen Klon gejagt: Der Actionthriller "Gemini Man" (2019) mit einem alten und jungen Will Smith zeigte einmal mehr, dass aus dem Rechner stammende Menschen ebenfalls völlig authentisch aussehen können und inzwischen nicht mehr von echten Schauspielern zu unterscheiden sind. Wie gut das inzwischen funktioniert, zeigt diese Bildergalerie.

Der jüngere Klon von Will Smith wurde dabei gänzlich am Computer erschaffen, lediglich seine Bewegungen und Gesten spielte Will Smith mittels Motion Capturing selbst ein. Trotz spektakulärer Effekte und einem zugkräftigen Hauptdarsteller enttäuschte "Gemini Man" allerdings an den Kinokassen.

Bei ihm ist der Effekt sogar noch größer: Für dessen fünftes Abenteuer "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" (2023) wurde der legendäre, von Harrison Ford gespielte Archäologe digital verjüngt.

Der erste Teil von "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" spielt in den 40er-Jahren. Für diese Szenen unterzog sich Harrison Ford einer digitalen Frischzellenkultur - so faltenfrei wie hier wird man den inzwischen 82-Jährigen wohl nie wieder sehen.

Tom Hanks und Robin Wright zusammen in einem Film? Da werden natürlich Erinnerungen an "Forrest Gump" (1994, Bild) wach, in dem die beiden Hollywood-Stars bereits als Traumpaar zu sehen waren. Der Regisseur des Films, Robert Zemeckis, führte die beiden erneut zusammen - und beide sehen fast wieder so aus wie vor 30 Jahren ...

Ein Ort voller Leben: In "Here" (2024) verwurzelt Robert Zemeckis eine Geschichte an einer Stelle in Amerika, während Jahre und Jahrzehnte vorbeiziehen. Einzelne Menschen oder ganze Familiengenerationen prägen diesen Ort, schaffen Erinnerungen und eine Verbindung, die die Grenzen von Zeit und Raum überwindet. Mittendrin: Tom Hanks und Robin Wright, die per KI nicht nur verjüngt, sondern auch älter gemacht wurden.

Zugegeben: Auf den ersten Blick fällt die Veränderung vielleicht nicht gleich auf. Und doch griffen Netflix und Regisseur Martin Scorsese tief in die teure Trickkiste, um die beiden Hauptdarsteller von "The Irishman" - Robert De Niro (zweiter von links) und Al Pacino (rechts) - für viele Szenen digital zu verjüngen.

In "The Irishman" erzählt Scorsese vom Aufstieg und Fall des Mafiakillers und Gewerkschaftlers Frank Sheeran (Robert De Niro), von dessen ersten Schritten hinein in die Illegalität bis hin zu seinen letzten Tagen in einem Altenheim. Für die drei Zeitebenen, in denen "The Irishman" spielt, wurde der Hauptdarsteller De Niro am Computer älter beziehungsweise jünger gemacht ...

So sieht man De Niro (rechts) als jüngeren Frank Sheeran, der für den kriminellen Gewerkschaftsboss Jimmy Hoffa (Al Pacino, links) als eine Art Bodyguard arbeitet.

Johnny Depp / Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache

Johnny Depp torkelte einmal mehr in völliger Narren- und Faltenfreiheit durch "Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache" (2017). Und obwohl der Film mit Zombie-Haien, einem gespaltenen Ozean und Javier Bardem als Geister-Kapitän jede Menge spektakuläre Schauwerte vorzuweisen hat, ist die folgende Szene wohl die beeindruckendste ...

In einem Rückblick in "Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache" lernen die Zuschauer den jungen, schlanken und faltenfreien Jack Sparrow kennen. Möglich machten diese Transformation die Spezialisten der US-Firma Lola Visual Effects. Ebenfalls involviert war ein junger Schauspieler namens Anthony De La Torre, der dieselbe Szene wie Depp spielte - und dann mit dem computeranimierten Johnny digital verschmolzen wurde.

Auch ein Bild aus "Pirates of the Carribean 5"? Nein, so sah der 32 Jahre junge Johnny Depp 1995 tatsächlich aus, als er die Hauptrolle im Liebesfilm "Don Juan DeMarco" übernahm.

Weißer Rauschebart, lange Mähne - seit "The Big Lebowski" waren das für viele Jahre die Markenzeichen von Jeff Bridges. In der "Tron"-Fortsetzung "Legacy" (2010) spielte der heute 75-Jährige abermals den Programmierer Kevin Flynn, der in einer von ihm selbst erschaffenen Computerwelt eingesperrt wurde.

Und zwar von seinem künstlichen, niemals alternden Stellvertreter "CLU 2.0"! Für diese Szenen und einen Rückblick wurde eine digital verjüngte Version von Jeff Bridges geschaffen, die sich am Original-"Tron"-Film von 1982 orientierte. Damals sah der Schauspieler ...

... so aus! Allerdings war auch "Tron" schon ein Meisterwerk der Tricktechnik. Jene Szenen im Inneren der Computerwelt wurden in Schwarzweiß gefilmt und anschließend aufwendig Bild für Bild koloriert und retuschiert.

Famoser Puppenspieler: Als Dr. Robert Ford hält Alt-Star Anthony Hopkins alle Fäden in seinem etwas anderen Vergnügungspark "Westworld" in der Hand. Weil die vielschichtige Story der HBO-Serie auf mehreren Zeitebenen stattfindet, musste für die zahlreichen Rückblicke eine jüngere Version von ihm geschaffen werden.

Erstaunlich, wie nahe die Tricktechniker dem realen Vorbild in jungen Jahren kommen ...

Die Fliege verrät ihn: Das ist der echte, junge Anthony Hopkins im Alter von 36 Jahren.

Kurt Russell / Guardians of the Galaxy: Vol. 2

Ego-Kur: Kurt Russell, mit einem offenbar ewig jungen Gesicht gesegnet, schwört zwar auf die Fähigkeiten seines Make-up-Artists Dennis Liddiard, mit dem er über 28 Filme gemacht hat - und der auch in "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ganze Arbeit geleistet hat ...

Um die Illusion eines jungen Kurt Russell perfekt zu machen, engagierten die Macher für einen Rückblick in "Guardians of the Galaxy: Vol. 2" den damals 36-jährigen Schauspieler Aaron Schwartz, dessen Gesicht als Referenz für die digitale Überarbeitung diente. Am Ende monatelanger Arbeit am Rechner entstanden schließlich Szenen wie diese.

Michael Douglas wurde für "Ant-Man" (2015) ebenfalls einer radikalen, digitalen Verjüngungskur unterzogen. Ein Rückblick nimmt den Zuschauer mit ins Jahr 1989.

Könnte eine Szene aus "Wall Street" sein, ist aber der digital verjüngte Michael Douglas in "Ant-Man".

Zum Vergleich: So sah Michael Douglas 1987 in seiner oscargekrönten Paraderolle aus: als Börsen-Hai Gordon Gekko in "Wall Street".

Robert Downey jr. / The First Avenger: Civil War

Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey jr.) wird im dritten Teil der "Captain America"-Saga von seiner Vergangenheit eingeholt.

In einem beeindruckend animierten Rückblick erfährt der Zuschauer vom schwierigen Verhältnis des jungen Tony Stark zu seinem Vater.

Patrick Stewart / X-Men: Das letzte Gefecht

So kennt man Professor Xavier (Patrick Stewart) aus zahlreichen "X-Men"-Filmen: als alten, weisen und bestens vernetzten Mutanten-Anführer.

In "X-Men: Das letzte Gefecht" (2006) gibt es einen kuriosen Rückblick, für den das Gesicht von Patrick Stewart gnadenlos glattgebügelt wurde - mit Bits und Bytes wohlgemerkt, nicht mit Botox.

Arnold Schwarzenegger / Terminator: Genisys

Der Kampf der Maschinen gegen die Menschen begann dank wirrer Zeitreisen in "Terminator: Genisys" (2015) mal wieder von vorn. Das hat zur Folge, dass ein gealterter Arnie mitunter Jagd auf ...

... sein jüngeres Terminator-Ich macht. Musste man nicht zwingend kapieren, ließ aber zumindest staunen.

Im "Star Wars"-Ableger "Rogue One" gingen die Filmemacher sogar noch einen Schritt weiter. Sie schufen nicht nur eine digitale Kopie der jungen Prinzessin Leia (Carrie Fisher), sondern ...

... erweckten auch den 1994 verstorbenen Peter Cushing zu neuem digitalen Leben. Mit derselben Technik verhalf man auch noch einer anderen "Star Wars"-Figur zum verjüngten Comeback.

Die Rückkehr des sichtlich gealterten Jedi-Ritters: In der "Star Wars"-Trilogie mit den Episoden 7-9 war Mark Hamill wieder als Luke Skywalker zu sehen - fast 40 Jahre nach seinem letzten Auftritt in der Weltraum-Saga.

Zur Erinnerung: So sah Mark Hamill 1983 in Episode 6, "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", aus. Zuletzt feierte er sein digitales Comeback ...

Mark Hamill / Star Wars: The Mandalorian

Am Ende der zweiten Staffel von "The Mandalorian" feiert (der digital verjüngte) Luke Skywalker seine Rückkehr - als Retter in der Not und künftiger Jedi-Lehrmeister für "Baby-Yoda" Grogu.

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