Eine fauchende Wendela Horz? Es war außergewöhnlicher Goldschmuck, der sie dazu animierte und obendrein faszinierte. Ebenso wie Horst Lichter: "Das sieht sensationell gut aus!"
"Gehen Sie zu 'Bares für Rares", sagte ein Juwelier, als er dieses Prachtexemplar zu Gesicht bekam. Gesagt, getan: Zum Verkauf stand diesmal ein Schmuckstück, dass schon alleine namentlich für Aussehen sorgte.
Noch-Besitzerin Stefanie (Zweite von rechts) stellte passenderweise scherzhaft ihre Schwiegermutter Elke mit den Worten "Das ist mein Schwiegerdrachen" vor und brachte so Wendela Horz lauthals zum Lachen.
Auf ganz andere Weise emotional ging es weiter: "Meine Mutter ist vor drei Monaten plötzlich verstorben", kämpfte sie mit den Tränen, als sie von der Herkunft des Schmuckdrachen erzählte. Im Schrank hatte sie ihn nach dem Tod der Mutter zufällig entdeckt.
Ein Juwelier sah in dem Schmuck einen großen Wert und riet der Noch-Besitzerin: "Gehen Sie damit zu 'Bares für Rares". Sie nahm ihn beim Wort. "Dann möchte ich den Juwelier jetzt ganz herzlich grüßen", lächelte Horst Lichter.
Die Expertin konnten dem Juwelier beipflichten: Das sei vermutlich ein Unikat mit einer "ganz, ganz interessanten Geschichte". Es müsse jemand Besonderem gehört haben. In der Tat: "Meine Großmutter war Opernsängerin. Sie war eine Diva!", bestätigte Stefanie.
Schmuckstücke wie diese - vor allem Schlangen - waren in den Zwanzigern sehr beliebt. Noch viel seltener waren Drachen wie dieses Exemplar. Es stellte einen sogenannten Roboros dar - zu Deutsch: Schwanzverzehrer. Die metaphorische Aussage: "In jedem Ende ist ein Anfang enthalten."
Entstanden sei das aufwendig gestaltete Schmuckstück bereits um 1840, also wahrlich antik. Ob sich ein Händler den mit Steinen, Emaille und Diamanten besetzten Drachen für 3.500 Euro ins Haus holen wollte?
Nicht für das Handgelenk, sondern für das Wohnzimmer gedacht waren die nächsten Objekte: Vom Design angelehnt an den berühmten "Barcelona Chair" lautete Sven Deutschmaneks (rechts) Schätzung 1.400 bis 1.800 Euro für das Set.
Gut geschätzt: Für 400 Euro packte Jan Cizek (Zweiter von rechts) das Kunstobjekt aus der Manufaktur Schumacher's & Co. (um 1900) ein und strahlte über den Zuschlag: "Ich war sofort schockverliebt."
Mehr als 150 Jahre alt und noch top in Schuss: Das nächste Verkaufsobjekt - ein Liebhaberstück, dass 400 bis 500 Euro einbringen könnte - wurde bereits über mehrere Generationen vererbt und wurde in Moskau 1866 von dem namhaften Silberschmied Ovchinnikov gefertigt.
Auch schon fast 100 Jahre alt war die feilgebotene DinA4-Zeichenplatte. Mit dem Reißbrett von Walter Hebel konnten einst technische Zeichnungen angefertigt werden. Mit 60 bis 80 Euro war die Expertenschätzung vergleichsweise moderat.
Den Abschluss der Sendung bildete der Kunstdruck von 1988 eines berühmten deutschen Künstlers. Der "typische Uecker mit den Nägeln" würde laut Colmar Schulte-Goltz 550 bis 700 Euro in die Kasse spülen können.
Auch hier lag der Experte daneben: Alle Händler wollten das Bild haben. Den Nagel auf den Kopf traf schließlich Walter Lehnertz (Dritter von links) mit seinem Gebot von 1.400 Euro: "Einen Uecker - den muss man haben!"