Diese One-Hit-Wonder stürmten die Charts

Diese One-Hit-Wonder stürmten die Charts

Wer kennt diesen Herren? Wenn nicht, dann ist das nicht verwunderlich. Denn Barry McGuire, der am 15. Oktober seinen 90. Geburtstag feierte, hatte mit "Eve Of Destruction" 1966 zwar einen Hit, es blieb aber sein einziger. Das qualifiziert ihn für die Galerie mit Musikerinnen und Musikern, die - streng nach "One Hit Wonder"-Definition - in Deutschland nur eine Single in den Top 40 hatten.

Sie ist ein klassisches One-Hit-Wonder: Claudie Fritsch-Mentrop alias Desireless landete 1987 mit "Voyage, voyage" einen der Hits des Jahres. Es sollte ihr einziger großer Erfolg bleiben, die heute 71-jährige französische Sängerin veröffentlicht aber immer noch Musik und tritt live auf.

Emilíana Torrini fällt in die Kategorie: Von Kritik und Fans geliebte Musikerinnen und Musiker, die einen Überraschungshit landeten. Dass ihr Song "Jungle Drum" 2009 in Deutschland Platz eins erreichte, verdankte sie ihrem Auftritt beim Finale von "Germany's Next Topmodel". Diesen Erfolg konnte die Isländerin nicht wiederholen, sie singt aber trotzdem weiter. 2024 erschien ihr aktuelles Album "Miss Flower".

Dass "Baby Got Back" 1991 zum Welthit wurde, verdankt der Song sicherlich auch dem Video, in dem zahlreiche wackelnde Frauenhintern zu sehen waren und das bei MTV rauf und runter lief. Der Rapper blieb aber ein klassisches One-Hit-Wonder, ein weiterer Top-40-Hit gelang Sir Mix-a-Lot in seiner Karriere nicht mehr.

Wie aus einem Werbe- ein Super-Hit wird, zeigte Kate Yanai 1991 mit dem Ohrwurm "Summer Dreaming", der Platz eins der deutschen Charts belegte. Unter ihrem richtigen Namen Kate Markowitz ist sie seitdem als (Background-)Sängerin gefragt: Sie arbeitete unter anderem mit James Taylor, Diana Ross, Randy Newman und Neil Diamond zusammen.

Er war der Tour-DJ von Kid Rock, sein erstes eigenes Album entstand auf der gemeinsamen Tour: Matthew Shafer alias Uncle Kracker landete mit seiner Debütsingle "Follow Me" 2001 einen Riesenhit. Danach ging's steil bergab: 2007 gestand er, eine Frau belästigt zu haben, bekam eine Bewährungsstrafe und musste in Alkoholtherapie. Sein letztes Album erschien 2012.

Von den Massen vergessen, von Kritikern aber durchaus gelobt: Bis heute touren All-4-One durch die Welt. Während der US-R&B-Band in ihrer Heimat mehrere Top-40-Platzierungen gelangen, reichte es in Deutschland nur zu einem Hit: "I Swear" schaffte 1994 den Sprung an die Chartspitze.

2018 veröffentlichten Sänger Peter Freudenthaler und seine Band Fools Garden mit "Rise And Fall" ein neues Album, das immerhin auf Platz 97 der deutschen Charts einstieg. Dennoch: Berühmt ist und bleibt die Band aus Pforzheim für ihren Ohrwurm "Lemon Tree", der 1995 zum europaweiten Hit wurde.

Seit 1996 gehört zum Sommerhit auch der passende Sommertanz: Die Herren von Los del Río lieferten zum Megahit "Macarena" auch noch die passenden Tanzbewegungen - die bald halb Deutschland am Strand oder im Freibad übte. Das spanische Duo, das seit 1962 (!) zusammen auftritt, ist auch heute noch aktiv, weitere Hits blieben aber auch in ihrer Heimat aus.

Ursprünglich von zwei deutschen Musikproduzenten gegründet, machte die Band Bellini unzählige Personalwechsel mit. In der Erstbesetzung schuf das Duo mit "Samba de Janeiro" 1997 den Sommerhit des Jahres. Sämtliche späteren Formationen hatten keine größeren Erfolge mehr vorzuweisen.

Kennen Sie diesen Mann? Wahrscheinlich nicht. Es ist Musiker und Filmemacher Quentin Dupieux, der 1999 unter dem Pseudonym Mr. Oizo mit "Flat Beat" einen Nummer-eins-Hit hatte. Sein Gesicht bekam man damals nicht zu sehen, dafür wurde die gelbe, kopfnickende Puppe im dazugehörigen Clip, Flat Eric, ein kleiner Star.

In seiner Heimat Italien, aber auch in Spanien und der Schweiz hatte Tiziano Ferro mehrere Top-Ten-Hits. Auch in Deutschland platzierten sich immerhin sieben seiner Songs in den Top 100, aber nur "Perdono" erreichte Platz zwei der Single-Charts, weswegen er hierzulande als One-Hit-Wonder gelten darf.

Beim Eurovision Song Contest erreichten sie "nur" Platz 14, in den deutschen Charts aber die Spitzenposition: Texas Lightning, die Band um Comedian Olli Dittrich (zweiter von rechts), hatte mit "No No Never" 2006 ihren einzigen großen Hit. Viel mehr ließ die Gruppe aber auch nicht hören: Das letzte Album erschien 2009, der letzte Auftritt fand 2013 statt.

Eine bunte Truppe: Mit "Ta-Dah" legten die Scissor Sisters 2006 ein hervorragendes Pop-Album vor, mit "I Don't Feel Like Dancing" gelang der New Yorker Band zudem einer der größten Hits des Jahres. Daran konnten sie nie mehr anknüpfen: Ihr letztes Album "Night Work" sowie die erste Single daraus, "Only The Horses", erreichten 2012 in Deutschland nicht einmal die Top 100.

Gerade mal süße 16 war Gabriella Cilmi 2008, als ihr mit ihrer zweiten Single "Sweet About Me" ein internationaler Charthit gelang. Der Startschuss für eine große Karriere war der Song allerdings nicht, das letzte Album der australischen Singer/Songwriterin erschien 2013, eine 2019 veröffentlichte Comeback-Single mit dem Titel "Ruins" konnte nicht charten.

Ein Welthit - und auf Wiedersehen! Wouter "Wally" De Backer alias Gotye landete 2011 in zahlreichen Ländern mit "Somebody That I Used To Know" auf Platz eins. Nach dem dazugehörigen Album "Making Mirrors" veröffentlichte der in Belgien geborene Australier keinen weiteren Longplayer mehr, 2014 erklärte er das Projekt Gotye für beendet.

Bereits 2011 veröffentlicht, erst ein Jahr später dank eines Werbespots ein Hit: Der Titel "Too Close", mit dem Alex Clare in Deutschland Platz eins der Charts eroberte, blieb bislang der einzige Hit des britischen Sängers.

In den Anfangsjahren schafften es DSDS-Gewinner in den meisten Fällen, wenigstens zwei ihrer Songs in den vorderen Regionen der Charts zu platzieren, dem Schweizer Luca Hänni gelang das nach dem Sieg 2012 jedoch nicht: Sein Siegersong "Don't Think About Me" erreichte noch Platz zwei, weitere Top-40-Hits blieben in Deutschland bislang aus.

Auch sie macht eigentlich alles andere als Chartmusik: Ähnlich wie ihre Kollegin Emilíana Torrini ist Lykke Li eher ein anerkannter Kritikerliebling. Dass ein Remix ihres Songs "I Follow Rivers" durch die Verwendung in der Champions-League-TV-Berichterstattung 2012 zum Superhit avanciert, hätte sich die schwedische Indie-Sängerin wohl nie träumen lassen. Ihr aktuelles Album "Eyeye" stammt aus dem Jahr 2022.

Auch Mike Rosenberg alias Passenger ist eher ein Songwriter, der auf Albumlänge begeistert, mit fünf Longplayern erreichte er die Top 20 der deutschen Charts. Berühmt wurde der Brite dennoch durch seinen bisher einzigen Megahit: "Let Her Go" (2012) erreichte weltweit höchste Platzierungen.

Und noch eine DSDS-Gewinnerin: Die Polin Aneta Sablik wurde 2014 "Superstar". Auch ihr Siegessong "The One" erreichte Platz eins der deutschen Charts, danach kam aber nichts mehr. Schon die nächste Single floppte total, seitdem veröffentlicht Sablik eher sporadisch neue Musik.

Eines muss man Prince Damien Ritzinger ja lassen: Er hat einen Namen und einen Stil, den man nicht so schnell vergisst. Und immerhin erreichte er als DSDS-Gewinner 2016 noch Platz eins mit seiner Single "Glücksmomente". Ob er ein One-Hit-Wonder bleibt, wird sich zeigen, ein neues Album lässt seit seinem Sieg auf sich warten.

Ein klassisches One-Hit-Wonder? 1977 landete der in Brüssel geborene Roger Jouret unter seinem Künstlernamen Plastic Bertrand mit "Ça Plane Pour Moi" einen echten Welthit. Und sowohl in seiner Heimat Belgien als auch in Frankreich schaffte er auch danach noch den Sprung in die Top-40-Singlecharts. Insofern darf Jouret "nur" in Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern als One-Hit-Wonder gelten.

Gemäß der strengen, allgemein anerkannten Definition - nur ein Top-40-Hit in der gesamten Karriere - darf Natalie Imbruglia zumindest in Deutschland als One-Hit-Wonder gelten: Hierzulande schaffte es lediglich "Torn" auf Platz vier der Single-Charts, in Großbritannien und ihrer Heimat Australien konnte die Sängerin zahlreiche weitere Top-40-Hits ("Big Mistake", "That Day") landen.

Auch er muss sich nur in Deutschland das Label "One-Hit-Wonder" gefallen lassen: Joshua Kadison landete 1993 mit "Jessie" hierzulande seinen einzigen Hit. In den USA, Großbritannien und Australien schaffte es der US-Songwriter auch mit "Beautiful In My Eyes" auf die vorderen Chartplätze.

Gefühlt gibt es viele One-Hit-Wonder - ein weiteres Beispiel: Kaum jemand dürfte sich an das Stück "Back To Boogie" erinnern, das Patrick Hernandez nach seinem Disco-Nummer-eins-Hit "Born To Be Alive" veröffentlichte. Tatsächlich aber chartete der Song in Deutschland (und nur hier!) auf Platz 39. Hernandez darf also weltweit als One-Hit-Wonder gelten, nur hierzulande nicht.

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