Thea Dorn über Reich-Ranicki & Karasek: "Heute kämen sie aus dem Shitstorm nicht mehr heraus"

Sie ist die Marcel Reich-Ranicki von heute! Schriftstellerin Thea Dorn leitet seit 2020 das vor zehn Jahren wiederbelebte Bücher-Kultformat "Das Literarische Quartett" im ZDF. Redet man heute anders über Bücher als damals, als Reich-Ranicki und Hellmuth Karasek sich duellierten?

Die Neuauflage von "Das Literarische Quartett" wird zehn Jahre alt. Wie schaft man es heutzutage überhaupt noch, zum Lesen zu kommen? Gastgeberin Thea Dorn gibt ein paar Tipps.

Thea Dorn kam 1970 in Offenbach am Main zur Welt. Sie studierte Gesang, Philosophie und Theaterwissenschaft. Ihre Magisterarbeit schrieb sie zur Thematik der Selbsttäuschung. Dorn war oder ist selbst Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Dramaturgin und Publizistin.

Thea Dorn begann mit Kriminalromanen. Ihr Debüt war "Berliner Aufklärung" (1995). Für ihren Roman "Die Hirnkönigin" erhielt sie 2000 den Deutschen Krimi-Preis. Mit "Die Brut" (2004) verließ sie das reine Krimigenre und wandte sich stärker literarischen Milieu- und Charakterstudien zu.

"Der größte Unterschied zum alten Quartett dürfte darin liegen, dass wir versuchen, bei den Büchern mehr die Zwischentöne auszuloten", sagt Thea Dorn. "Denn seien wir doch ehrlich: Die meisten Bücher, die wir besprechen, sind weder ganz schlecht noch unerreicht großartig."

Seit 2004 ist Thea Dorn in Sachen Literatur auch im TV aktiv. Damals übernahm sie die Moderation der Sendung "Literatur im Foyer" im SWR.

Früher saßen sie nebeneinander auf einer Bühne. Heute gruppiert man sich um einen runden Tisch von überschaubarer Größe. Die Besetzung des "Literarischen Quartett" vom 21.03.2025 bot Johannes B. Kerner (links), Philipp Tingler (zweiter von links), Thea Dorn (zweite von rechts) und Eva Menasse auf.

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