Was macht die "Familie Heinz Becker" heute?

Eine echte Kultserie der 90er-Jahre: In "Familie Heinz Becker" lachte das TV-Publikum über Spießbürger Heinz Becker, seine naive Frau Hilde und den stets von seinen Eltern genervten Sohn Stefan. Wir zeigen, was aus den Darstellern der Comedy wurde ...

Ein echter Unsympath in bester Tradition von Ekel Alfred: Bereits seit 1982 verkörperte Gerd Dudenhöffer den Saarland-Spießer Heinz Becker in diversen Bühnenprogrammen, das TV-Publikum lernte den Kabarettisten 1984 als Co-Moderator von Jürgen von der Lippe in "So isses" kennen.

Mit "Tach Herr Dokter - Der Heinz Becker Film" schuf Gerd Dudenhöffer 1999 eine knapp 90-minütige Folge der Sitcom. Im Kino funktionierte der Humor aber nur mäßig, der Film fiel bei Kritik und Publikum durch.

Im Oktober 2024 feierte Gerd Dudenhöffer seinen 75. Geburtstag. Bis heute steht er in der Rolle seiner Kultfigur auf der Bühne, zuletzt gab es aber ein Novum: In seinem aktuellen Bühnenprogramm "Mo so Mo so" (Mal so, mal so) spielt er sowohl Heinz als auch Hilde Becker (Bild).

In der ersten Staffel spielte Marianne Riedel-Weber noch die Rolle, danach übernahm Alice Hoffmann (Bild): Hilde Becker ist eine leicht naive Hausfrau, die den ständigen abfälligen Kommentaren ihres Mannes nicht viel entgegenzusetzen hat.

Nach drei Staffeln verließ Alice Hoffmann 1996 die "Familie Heinz Becker", 2001 heuerte sie beim Saarbrücker "Tatort" an. Zunächst spielte sie die schrullige Sekretärin Gerda Braun an der Seite von Jochen Senf (Kommissar Palu) und ihrem früheren TV-Sohn Gregor Weber (rechts, Oberkommissar Deininger). Ab 2005 übernahm Maximilian Brückner (links) als Hauptkommissar Kappl die Ermittlungen.

Vor der Kamera war Alice Hoffmann in den letzten Jahren eher selten zu sehen, mit Bühnenprogrammen wie "Torschlusspanik" ist die gebürtige Koblenzerin bis heute unterwegs. Beim "SWR Promitalk" (Bild) erzählte sie im Februar, dass sie zudem auch schon einige Menschen als Sterbebegleiterin in den Tod begleitet hat. Angst vor dem Tod habe sie nicht, so die 73-Jährige, sie sei sich sicher, dass man "wiederkommt".

Inzwischen ein echter TV-Klassiker zum Fest der Liebe: Nicht nur in der Weihnachtsfolge "Alle Jahre wieder" ist Sohn Stefan (Gregor Weber) schwer genervt von seinen spießigen Eltern.

Nach fünf Staffeln war für Gregor Weber Schluss bei "Familie Heinz Becker", danach übernahm er eine Hauptrolle in der ZDF-Serie "Küstenwache". Ab 2001 spielte er zehn Jahre lang den Kommissar Stefan Deininger im "Tatort" Saarbrücken (Bild). Nebenbei absolvierte Weber von 2004 bis 2006 ein Praktikum in einem Sterne-Restaurant und bestand auch die IHK-Prüfung als Koch.

Nach seinem Ende als "Tatort"-Kommissar stand Gregor Weber nur noch selten vor der Kamera. Er machte sich als Autor von Krimis und Thrillern ("Asphaltseele") einen Namen und schrieb ein Buch über seinen dreieinhalbmonatigen Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan ("Krieg ist nur vorne Sch...., hinten geht's!"). Seit 2018 ist der zweifache Familienvater Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr.

Die dritte Hilde: In den letzten drei Staffeln "Familie Heinz Becker" sowie im Kinofilm verkörperte Sabine Urig die Hausfrau und Mutter.

Nach dem Ende von "Familie Heinz Becker" hatte Sabine Urig in zahlreiche Gastauftritte im TV ("Tatort", "Notruf Hafenkante", "SOKO Hamburg"), in Wes Andersons "Grand Hotel Budapest" spielte sie ebenfalls eine kleine Nebenrolle. In "Neues aus Büttenwarder" (Bild) war sie zuletzt als Frau von Dorfpolizist Peter (Uwe Rohde) zu sehen.

Er kam vom Theater - und ging später auch wieder dorthin: Für Andreas Gergen (rechts), der in den letzten beiden Staffeln der Sitcom Stefan Becker spielte, blieb "Familie Heinz Becker" der einzige Auftritt im Fernsehen.

Gergen arbeitet bis heute als Regisseur für Oper, Operette und Musical, von 2004 bis 2006 leitete er als Intendant das Berliner Schlossparktheater, von 2011 bis 2017 war er Operndirektor am Salzburger Landestheater. Beim erfolgreichen Fendrich-Musical "I Am From Austria", das 2019 auch im Fernsehen zu sehen war, führte Gergen Regie.

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