Als "Bares für Rares"-Händler Fabian Kahl (rechts) das massive Bronze-Tablett erblickte, hatte er nur eine Frage: "Wofür???" Sehr viel begeisterter zeigte sich zuvor die Expertin ...
"Oh, das sieht schwer aus", erkannte Horst Lichter gleich auf den ersten Blick, dass es sich hier um ein Schau-Tablett handeln musste. "Das ist ein Ding, du! Mein lieber Scholli!"
Expertin Dr. Bianca Berding bestätigte: "Ein reines Zier- und Dekorationsobjekt." Mia, die mit ihrer Schwägerin Gertrud aus den Niederlanden angereist war, erzählte: "Das habe ich damals im Antikhandel gekauft."
"Was ist das für ein Material?", wollte Lichter wissen. "Das ist Bronze mit einem hohen Kupferanteil", antwortete Berding. Gesamtgewicht: über acht Kilo.
Die Expertin wuchtete das schwere Teil einmal um, um die Standfüße zu zeigen. Dabei entdeckte sie einen abgerissenen Klebezettel vom ursprünglichen Verkäufer Ferdinand Barbedienne: "Barbedienne ist Frankreichs berühmtester Kunstverleger gewesen."
"Wenn man ein Objekt von Barbedienne hat, dann kann man sich wirklich freuen", schwärmte Berding weiter. Auch die antike Szene mit Homer, Artemis, Hermes und Herkules des Künstlers Ferdinand Levillain gefiel der Expertin. Zeitlich ordnete sie das Tablett zwischen 1852 und 1870 ein.
Mia hoffte auf 700 bis 800 Euro. Bianca Berding sah jedoch ein großes Problem bei der Preisfindung: "Alles, was keine Skulptur ist, hat in Bronzearbeiten in den letzten Jahrzehnten dramatisch an Wert verloren." Immerhin lag der Wert mit 600 bis 700 Euro nur knapp drunter.
Händler Friedrich Häusser (zweiter von rechts) strich liebevoll über das Tablett: "Das ist schön gemacht." Doch Fabian Kahl (rechts) fragte sich: "Wofür???" Das wollte David Suppes (Mitte) auch gerne wissen: "Was macht man damit?"
Häusser (links) regte die Frage auf: "Man muss nicht aus allem irgendetwas machen. Manches wirkt auch einfach so, wenn es da steht." Suppes rechtfertigte seine Frage: "Aber wir sind Menschen. Wir machen Dinge."
"Damals hatten wir einen ganz großen Tisch", erzählte Mia, dass das Tablett einfach zur Deko draufstand. Diese Info fand Suppes (rechts) interessant: "Das stand bei Ihnen quasi einfach nur auf der großen Tafel?" Da stimmte auch Fabian Kahl zu: "Sieht gut aus auf dem Tisch."
Plötzlich war das Kaufinteresse geweckt, die Verhandlung nahm Fahrt auf. Und am Ende bezahlte David Suppes sogar 1.000 Euro für das Objekt: "Ein Tischkunstwerk aus Bronze. Ich lasse das mal vielleicht wirklich als Kunstwerk auf dem Tisch wirken."